Ingwer – Alles, was du über seine Wirkung wissen solltest.
Nicht nur in der Küche, auch im medizinischen Bereich findet Ingwer zahlreiche Anwendungsbereiche: Seine Inhaltsstoffe wie die geschmacksgebende Komponente Gingerole und die enthaltenen ätherischen Öle können das Immunsystem stärken, bei Erkältungen wirksam sein, das Verdauungssystem ankurbeln und Übelkeit vorbeugen.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Ingwer
Über Ingwer
Ingwer (Zingiber officinale) stammt ursprünglich aus Südostenasien und wird in vielen tropischen Regionen angebaut. Unter anderem in China, Sri Lanka und Indien findet die Pflanze in der Küche, als auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin und Ayurveda schon seit mehreren Tausend Jahren Anwendung. Die Staudenpflanze vermehrt sich mit unterirdischen Wurzelstöcken (Rhizomen) und besitzt schilfartige Stängel, die bis zu einem Meter hoch werden. Meist tragen die kürzeren Stängel zapfenartige Blüten, die an eine Orchidee erinnern.
Neben der Wurzel (Rhizom), die überwiegend bei verschiedensten Heilmitteln eingesetzt wird, können ebenfalls die frischen Blätter des Ingwers mit ihrem aromatischen Geschmack als Bestandteil für grüne Salate verwendet werden. Ingwer kann in unterschiedlichen Rezepturen verarbeitet werden und besitzt somit, ob als Tee, Suppe, Öl, Salbe oder Pulver ein breites Anwendungsspektrum im medizinischen Bereich. Wen diese Formen der Anwendung nicht ansprechen, kann stattdessen auch das Kauen auf einem Stück Ingwer versuchen.
Die antibiotischen und immunstimulierenden Eigenschaften des Ingwers sind wissenschaftlich erwiesen. Der Wurzel wird eine abwehrsteigernde, entzündungshemmend und antibakterielle Wirkung nachgesagt und daher gilt sie als eines der bekanntesten Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden2) wie Husten und Halsschmerzen sowie grippalen Infekte.
Die Scharfstoffe, Gingerol und Shogaol, sollen den Körper von innen wärmen und die Durchblutung anregen, wodurch außerdem die Speichel- und Magensaftproduktion angeregt wird. Die Pflanze soll zudem die Funktion der Galle und die Darmbewegung steigern. Ingwer wird eine geprüfte Wirksamkeit bei Verdauungsbeschwerden zugeschrieben und daher oftmals bei der Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.
Auch die enthaltenen ätherischen Öle des Ingwers können das Wohlbefinden des Magen-Darm-Trakts durch eine magenstärkende Wirkung fördern und werden vorbeugend bei Appetitlosigkeit, Blähungen oder Bauchkrämpfen genutzt. Kontrollierte klinische Studien 1) belegen, dass Ingwer bei verschiedenen Formen von Übelkeit wie postoperative Übelkeit, Chemotherapie, See- und Reisekrankheit wirksam ist. Präparate kann man in Form von Tabletten, Kapseln und Tinkturen eingenommen werden.
Ingwer kann auch bei der Bildung von Entzündungsstoffen3) entgegenwirken und daher bei entzündlichen Erkrankungen und rheumatischen Beschwerden Anwendung finden. Mithilfe von Massage-Ölen sowie Salben können Gelenk- und Muskelschmerzen gelindert werden. Die ihr attribuierte entzündungshemmende und wärmende Wirkung lässt außerdem vermuten, dass die Wunderknolle ebenfalls bei der Vorbeugung von Muskelkater als auch Muskelkrämpfen nach intensivem Training unterstützen kann.
Achtung: Bei Überdosierung können ebenfalls leichte Beschwerden wie Unwohlsein im Magen, Sodbrennen oder Durchfall hervorgerufen werden. Auch auf den Verzehr von größeren Mengen bei einer bestehenden Schwangerschaft sollte verzichtet werden, da Ingwer wehenfördernd wirken kann. Beim Bestehen von bestimmten Grunderkrankungen, wie unter anderem Asthma oder Epilepsie, ist es ebenfalls teils notwendig, den Konsum bestimmter ätherischen Öle, die im Ingwer stecken, zu vermeiden.