Ingwer – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

    Zuletzt aktualisiert am Freitag, den

    Abonnieren


    Ing­wer – Alles, was du über sei­ne Wir­kung wis­sen solltest. 

    Nicht nur in der Küche, auch im medi­zi­ni­schen Bereich fin­det Ing­wer zahl­rei­che Anwen­dungs­be­rei­che: Sei­ne Inhalts­stof­fe wie die geschmacks­ge­ben­de Kom­po­nen­te Gin­ge­ro­le und die ent­hal­te­nen äthe­ri­schen Öle kön­nen das Immun­sys­tem stär­ken, bei Erkäl­tun­gen wirk­sam sein, das Ver­dau­ungs­sys­tem ankur­beln und Übel­keit vorbeugen.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Ingwer

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Zin­gi­ber officinale 
    Ern­te­zeit: Spätherbst 
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Äthe­ri­sche Öle, Zin­gi­beren, Zin­gi­be­rol, Gin­ge­rol, Shogaol 
    Dar­rei­chungs­form: Tablet­ten, Tink­tu­ren, Kapseln
    Heil­kraft: anti­bio­tisch, immun­sti­mu­lie­rend, ver­dau­ungs­an­re­gend, Übel­keit vorbeugend
    Anwen­dung:
    Ver­dau­ungs­be­schwer­den Vor­beu­gung vor Rei­se­krank­heit Übel­keit Appe­tit­lo­sig­keit Blä­hun­gen Bauch­schmer­zen Durch­fall Erkäl­tungs­be­schwer­den Immun­sys­tem rheu­ma­ti­sche Beschwer­den Mus­kel­ka­ter ent­zünd­li­che Erkran­kun­gen Gelenk­schmer­zen

    Über Ingwer

    Ing­wer (Zin­gi­ber offi­ci­na­le) stammt ursprüng­lich aus Süd­ost­ena­si­en und wird in vie­len tro­pi­schen Regio­nen ange­baut. Unter ande­rem in Chi­na, Sri Lan­ka und Indi­en fin­det die Pflan­ze in der Küche, als auch in der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Medi­zin und Ayur­ve­da schon seit meh­re­ren Tau­send Jah­ren Anwen­dung. Die Stau­den­pflan­ze ver­mehrt sich mit unter­ir­di­schen Wur­zel­stö­cken (Rhi­zo­men) und besitzt schilf­ar­ti­ge Stän­gel, die bis zu einem Meter hoch wer­den. Meist tra­gen die kür­ze­ren Stän­gel zap­fen­ar­ti­ge Blü­ten, die an eine Orchi­dee erinnern.

    Neben der Wur­zel (Rhi­zom), die über­wie­gend bei ver­schie­dens­ten Heil­mit­teln ein­ge­setzt wird, kön­nen eben­falls die fri­schen Blät­ter des Ing­wers mit ihrem aro­ma­ti­schen Geschmack als Bestand­teil für grü­ne Sala­te ver­wen­det wer­den. Ing­wer kann in unter­schied­li­chen Rezep­tu­ren ver­ar­bei­tet wer­den und besitzt somit, ob als Tee, Sup­pe, Öl, Sal­be oder Pul­ver ein brei­tes Anwen­dungs­spek­trum im medi­zi­ni­schen Bereich. Wen die­se For­men der Anwen­dung nicht anspre­chen, kann statt­des­sen auch das Kau­en auf einem Stück Ing­wer versuchen.

    Die anti­bio­ti­schen und immun­sti­mu­lie­ren­den Eigen­schaf­ten des Ing­wers sind wis­sen­schaft­lich erwie­sen. Der Wur­zel wird eine abwehr­stei­gern­de, ent­zün­dungs­hem­mend und anti­bak­te­ri­el­le Wir­kung nach­ge­sagt und daher gilt sie als eines der bekann­tes­ten Haus­mit­tel gegen Erkäl­tungs­be­schwer­den2) wie Hus­ten und Hals­schmer­zen sowie grip­pa­len Infekte.

    Die Scharf­stof­fe, Gin­ge­rol und Sho­gaol, sol­len den Kör­per von innen wär­men und die Durch­blu­tung anre­gen, wodurch außer­dem die Spei­chel- und Magen­saft­pro­duk­ti­on ange­regt wird. Die Pflan­ze soll zudem die Funk­ti­on der Gal­le und die Darm­be­we­gung stei­gern. Ing­wer wird eine geprüf­te Wirk­sam­keit bei Ver­dau­ungs­be­schwer­den zuge­schrie­ben und daher oft­mals bei der Behand­lung von Magen-Darm-Beschwer­den eingesetzt.

    Auch die ent­hal­te­nen äthe­ri­schen Öle des Ing­wers kön­nen das Wohl­be­fin­den des Magen-Darm-Trakts durch eine magen­stär­ken­de Wir­kung för­dern und wer­den vor­beu­gend bei Appe­tit­lo­sig­keit, Blä­hun­gen oder Bauch­krämp­fen genutzt. Kon­trol­lier­te kli­ni­sche Stu­di­en 1) bele­gen, dass Ing­wer bei ver­schie­de­nen For­men von Übel­keit wie post­ope­ra­ti­ve Übel­keit, Che­mo­the­ra­pie, See- und Rei­se­krank­heit wirk­sam ist. Prä­pa­ra­te kann man in Form von Tablet­ten, Kap­seln und Tink­tu­ren ein­ge­nom­men werden.

    Ing­wer kann auch bei der Bil­dung von Ent­zün­dungs­stof­fen3) ent­ge­gen­wir­ken und daher bei ent­zünd­li­chen Erkran­kun­gen und rheu­ma­ti­schen Beschwer­den Anwen­dung fin­den. Mit­hil­fe von Mas­sa­ge-Ölen sowie Sal­ben kön­nen Gelenk- und Mus­kel­schmer­zen gelin­dert wer­den. Die ihr attri­bu­ier­te ent­zün­dungs­hem­men­de und wär­men­de Wir­kung lässt außer­dem ver­mu­ten, dass die Wun­der­knol­le eben­falls bei der Vor­beu­gung von Mus­kel­ka­ter als auch Mus­kel­krämp­fen nach inten­si­vem Trai­ning unter­stüt­zen kann.

    Ach­tung: Bei Über­do­sie­rung kön­nen eben­falls leich­te Beschwer­den wie Unwohl­sein im Magen, Sod­bren­nen oder Durch­fall her­vor­ge­ru­fen wer­den. Auch auf den Ver­zehr von grö­ße­ren Men­gen bei einer bestehen­den Schwan­ger­schaft soll­te ver­zich­tet wer­den, da Ing­wer wehen­för­dernd wir­ken kann. Beim Bestehen von bestimm­ten Grund­er­kran­kun­gen, wie unter ande­rem Asth­ma oder Epi­lep­sie, ist es eben­falls teils not­wen­dig, den Kon­sum bestimm­ter äthe­ri­schen Öle, die im Ing­wer ste­cken, zu vermeiden.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Nach der Leh­re der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Medi­zin soll­te bei „inne­rer Hit­ze“ auf anre­gen­de Gewür­ze wie Ing­wer ver­zich­tet werden. 

    Quellen