Holunder – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Holun­der – Alles, was du über sei­ne Wir­kung wis­sen solltest. 

    Der Holun­der ist bekannt aus dem Mär­chen „Frau Hol­le“. Als vit­amin­rei­cher All­roun­der unter den Heil­pflan­zen wird er unter ande­rem bei Erkäl­tun­gen, Grip­pe2) und Durch­fall eingesetzt.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Holunder

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Sam­bu­cus nigra
    Auch bekannt als: Alhorn, Back­hol­der, Bet­schel, Eider­baum, Elder, Eller, Ell­horn, Flie­der, Höl­der, Hol­der, Hol­der­busch, Hol­ler­busch, Hol­ler, Hol­lun­der, Hus­kol­der, Keil­ken, Kel­ken­busch, Kisch­ke, Schwarzholder
    Ern­te­zeit: Juni und Juli (Blü­ten), Sep­tem­ber und Okto­ber (Bee­ren)
    Anbau und Gewin­nung: Der Holun­der ist in Mit­tel­eu­ro­pa hei­misch und kann regio­nal in Deutsch­land ange­baut werden.
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Gly­co­si­de, Fla­vo­no­le (2%), Phe­nol­car­bon­säu­ren (3%), äthe­ri­sche Öle, Tri­ter­pe­ne, Tri­ter­pen­säu­ren, Gerb­stof­fe, Schleim­stof­fe, Antho­cya­ne, Cyan­gly­ko­si­de, Lek­ti­ne, Mine­ra­li­en und Spu­ren­ele­men­te (Kali­um, Eisen, Man­gan), Vit­ami­ne (Vit­amin E, Vit­amin K, Vit­amin C und Vit­amin B2 und F6, Folsäure)
    Dar­rei­chungs­form: Dra­gees, Kau­ta­blet­ten, Saft, Sal­ben, Tee, Tink­tur, Tropfen
    Heil­kraft: anre­gend, blut­rei­ni­gend, blut­stil­lend, ent­zün­dungs­hem­mend, erwei­chend, harn­trei­bend, krampf­lö­send, pilz­tö­tend, schleim­lö­send, schweißtreibend
    Anwen­dung:
    Erkäl­tung Reiz­hus­ten Bron­chi­tis Grip­pe Fie­ber Anti-Aging Durch­fall Dia­be­tes Ent­gif­tung Heu­schnup­fen Nie­ren­lei­den Bla­sen­ent­zün­dung Kopf­schmer­zen Ischi­as Zahn­schmer­zen Ner­ven­schmer­zen Rheu­ma­tis­mus Schwel­lun­gen Ent­zün­dun­gen Geschwü­re Ver­bren­nun­gen Wun­den Tro­cke­ne Haut Milch­bil­dung (för­dernd) Ver­stop­fung Was­ser­sucht Akne Son­nen­brand Müdig­keit Cel­lu­li­te Migrä­ne Asth­ma Arthritis/ Arthro­se Schlaf­stö­run­gen Kreis­lauf­schwä­che Über­ge­wicht

    Über Holunder

    Holun­der hat sei­nen Ursprung in Nord­ame­ri­ka. Heut­zu­ta­ge ist er eben­falls sehr ver­brei­tet in Mit­tel­eu­ro­pa und dort vor allem im Alpen­raum. Doch auch in Asi­en und Afri­ka sind vie­le Arten der Pflan­ze bekannt. Er wächst über­wie­gend in der Nähe von Häu­sern, auf nähr­stoff­rei­chen Böden in Gär­ten und am Weg­rand. Die gelb­lich-wei­ßen Blü­ten der Pflan­ze kön­nen meis­tens ab Juni geern­tet wer­den. Ab August trägt der Holun­der schwar­ze bis dun­kel­vio­let­te Stein­früch­te aus denen Saft gewon­nen wer­den kann. Die­ser hat einen herb-säu­er­li­chen Geschmack.

    Holun­der­blü­ten­sal­be kann zur Haut­pfle­ge ver­wen­det wer­den und leich­te Ver­bren­nun­gen oder Haut­ent­zün­dun­gen lin­dern. Die Blät­ter und die Rin­de des Holun­ders wer­den in vie­len Län­dern tra­di­tio­nell für Umschlä­ge genutzt, um Schwel­lun­gen abzu­mil­dern, die durch Haut­in­fek­tio­nen, Geschwü­re oder Insek­ten­sti­che ent­stan­den sind.

    Die bekann­tes­te Anwen­dung von Holun­der ist aller­dings als Saft, Gelee, Sirup oder Tee. Die Heil­pflan­ze fin­det in die­ser Form bei­spiels­wei­se bei Erkäl­tungs­sym­pto­men und Magen-Darm-Beschwer­den wie Ver­stop­fun­gen Anwendung.

    In Holun­der­bee­ren sind wich­ti­ge Anti­oxi­dan­ti­en wie Fla­vo­no­ide und Phe­nol­säu­ren ent­hal­ten, die ent­zün­dungs­hem­mend und anti­bak­te­ri­ell wir­ken. Die­se Eigen­schaf­ten sol­len nicht nur bei Mus­kel­schmer­zen und ‑krämp­fen sowie Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, son­dern auch vor­beu­gend gegen bestimm­te Krebs­er­kran­kun­gen Abhil­fe schaf­fen können.

    Die Pflan­ze ver­fügt außer­dem über eini­ge lebens­wich­ti­ge Vital­stof­fe, wie Vit­amin C, wel­ches die Immun­ab­wehr stär­ken kann. Daher wird dem Holun­der auch bei Erkäl­tungs­be­schwer­den1) oder Magen-Darm-Pro­ble­men eine wohl­tu­en­de Wir­kung zuge­spro­chen. Eben­falls gibt es Stu­di­en, die dar­auf hin­deu­ten, dass die Inhalts­stof­fe des Holun­ders bei der Prä­ven­ti­on oder Behand­lung von Insu­lin­re­sis­tenz3) för­der­lich sein kön­nen. Zudem ent­hält der Holun­der B‑Vitamine, wel­che mög­li­cher­wei­se eine bes­se­re Ner­ven­kraft und geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit begünstigen.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Aber­gläu­bi­sche Land­be­woh­ner glaub­ten einst, dass in den Holun­der­bäu­men gute Haus­geis­ter leben. Des­halb wur­den die­se häu­fig in der Nähe von Häu­sern gepflanzt. 

    Quellen