Guaraná – Alles, was du über ihre Wirkung wissen solltest.
Kaffee ist für viele der einzige Weg, um am Morgen überhaupt auf die Beine zu kommen. Doch Guaraná, ein Amazonasgewächs, verspricht eine ähnliche Wirkung. Genauer gesagt, übertrumpft sie den klassischen Kaffeein vielerlei Hinsicht und gilt daher als eine schonende Kaffeealternative.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Guaraná
Über Guaraná
Guaraná ist eine immergrüne Liane, die zu den Seifenbaumgewächsen gehört und bis zu 12m hoch werden kann. Sie ist vor allem im Amazonasgebiet beheimatet, wird inzwischen aber auch in anderen Ländern Südamerikas angebaut. Die Pflanze hat eine bräunliche Rinde und weiche Behaarung, wenn sie noch jung ist. Nach einiger Zeit verliert sie allerdings diese Behaarung und wird kahl. Die Blätter der Guaraná können bis zu 35 cm lang werden, wobei ihre Form eiförmig oder länglich ist. Aus den weißlichen Blüten entwickeln sich die Früchte, welche rot sind. Sie werden zwei bis drei Zentimeter groß. In einer solcher Frucht oder auch Kapsel sind die Samen. Die Kapseln enthalten nicht nur viel Koffein, sondern sind auch eine gute Quelle für Fett, Eiweiß und Stärke.
Im Amazonasgebiet wird die Pflanze bereits seit Jahrhunderten verwendet, indem beispielsweise die getrockneten und geschälten Samen zu einem hellbraunen Pulver zermahlen, in Wasser gelegt und anschließend mit Honig gesüßt werden. Dieses Getränk wird wie Kaffee getrunken und wirkt anregend.
Auch als Paste wird Guarana dort vermehrt zubereitet. Dazu wird das Pulver mit Cassava-Mehl vermischt, in Wasser aufgelöst und schließlich getrunken.
In Europa ist Guaraná erst in den letzten Jahren immer bekannter und beliebter geworden. Ihre roten Früchte enthalten viel Koffein und schmecken bitter. Da sie das Hungergefühl verringern kann, wird Guaraná auch gern als Unterstützung zum Abnehmen verwendet, aber auch zum Beispiel in Energy-Drinks aufgrund ihrer belebenden Wirkung. Die Nachzucht aus Samen ist schwierig, da sie ihre Keimfähigkeit bereits nach 3 Tagen verlieren. Die Keimdauer kann sich über 100 Tage erstrecken.
Guaranásamen können einen Koffeingehalt von 4 – 8 Prozent enthalten, wohingegen Kaffee in der Regel etwa 1 bis 2 Prozent gebundenes Koffein aufweist. Koffein wirkt stimulierend und wachhaltend und ermöglicht eine verstärkte Wirkung von Dopamin, welches die Herztätigkeit, den Blutdruck, den Stoffwechsel und die Körpertemperatur erhöht. Somit wird auch die Leistung des Gehirns verstärkt. Guaraná kann man beispielsweise in Form von Kapseln und Tabletten zu sich nehmen, oder auch als Pulver, das man in Smoothies, Säften oder Joghurt einrühren kann.
Vorsicht: Zu hohe Konzentrationen können Angst- und Erschöpfungsgefühle, Herzrasen, Kopfschmerzen sowie Schlaflosigkeit bewirken. Zudem kann die Anwendung von Guaraná auch zu vermindertem Durstgefühl führen, was wiederum Austrocknung begünstigen könnte. Man sollte daher stets auf ausreichende Hydrierung achten.
Es wird davon abgeraten, täglich mehr als drei bis fünf Gramm Guaranápulver zu sich zu nehmen. Stillende Mütter, Schwangere und Personen mit Bluthochdruck, chronischen Kopfschmerzen oder Schilddrüsenüberfunktion sollten auf die Einnahme von Guaraná verzichten.
Allgemein betrachtet können die in Guaraná enthaltenen Gerbstoffe dafür sorgen, dass die Aufnahme des Koffeins verlangsamt und abmildert wird. Es wird also erst nach und nach freigesetzt, weswegen Guaraná länger anhaltend und verträglicher sein soll als Kaffee. Die Wirkung entfaltet sich bereits nach 15 Minuten und hält vier bis sechs Stunden an. Vor allem Schüler und Studenten können von den Vorteilen der Guaranápflanze profitieren, da sie nicht nur wacher, sondern auch konzentrierter und leistungsfähiger machen kann. Auch bei starker sportlicher Beanspruchung kann man Guaraná daher gut verwenden.