Guaraná – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Gua­raná – Alles, was du über ihre Wir­kung wis­sen solltest. 

    Kaf­fee ist für vie­le der ein­zi­ge Weg, um am Mor­gen über­haupt auf die Bei­ne zu kom­men. Doch Gua­raná, ein Ama­zo­nas­ge­wächs, ver­spricht eine ähn­li­che Wir­kung. Genau­er gesagt, über­trumpft sie den klas­si­schen Kaf­feein  vie­ler­lei Hin­sicht und gilt daher als eine scho­nen­de Kaffeealternative.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Guaraná

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Pau­li­nia cupana
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Cof­fe­in, Gua­nin, Gerb­stof­fe, Tani­ne, Pro­an­tho­cya­ni­di­ne, Theo­phyl­lin, Theo­bro­min, Roter Farb­stoff, Cate­chin, Catechu, Cho­lin, Sapo­nine, Schleim­stof­fe, Xan­thin, Mineralstoffe
    Heil­kraft: fie­ber­sen­kend, anre­gend, harn­trei­bend, vita­li­sie­rend, tonisierend
    Anwen­dung:
    Müdig­keit Kopf­schmer­zen Darm­be­schwer­den Depres­si­on Durch­fall Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che Leis­tungs­schwä­che Migrä­ne Über­ge­wicht

    Über Guaraná

    Gua­raná ist eine immer­grü­ne Lia­ne, die zu den Sei­fen­baum­ge­wäch­sen gehört und bis zu 12m hoch wer­den kann. Sie ist vor allem im Ama­zo­nas­ge­biet behei­ma­tet, wird inzwi­schen aber auch in ande­ren Län­dern Süd­ame­ri­kas ange­baut. Die Pflan­ze hat eine bräun­li­che Rin­de und wei­che Behaa­rung, wenn sie noch jung ist. Nach eini­ger Zeit ver­liert sie aller­dings die­se Behaa­rung und wird kahl. Die Blät­ter der Gua­raná kön­nen bis zu 35 cm lang wer­den, wobei ihre Form eiför­mig oder läng­lich ist. Aus den weiß­li­chen Blü­ten ent­wi­ckeln sich die Früch­te, wel­che rot sind. Sie wer­den zwei bis drei Zen­ti­me­ter groß. In einer sol­cher Frucht oder auch Kap­sel sind die Samen. Die Kap­seln ent­hal­ten nicht nur viel Kof­fe­in, son­dern sind auch eine gute Quel­le für Fett, Eiweiß und Stärke.

    Im Ama­zo­nas­ge­biet wird die Pflan­ze bereits seit Jahr­hun­der­ten ver­wen­det, indem bei­spiels­wei­se die getrock­ne­ten und geschäl­ten Samen zu einem hell­brau­nen Pul­ver zer­mah­len, in Was­ser gelegt und anschlie­ßend mit Honig gesüßt wer­den. Die­ses Getränk wird wie Kaf­fee getrun­ken und wirkt anregend.

    Auch als Pas­te wird Guar­a­na dort ver­mehrt zube­rei­tet. Dazu wird das Pul­ver mit Cas­sa­va-Mehl ver­mischt, in Was­ser auf­ge­löst und schließ­lich getrunken.

    In Euro­pa ist Gua­raná erst in den letz­ten Jah­ren immer bekann­ter und belieb­ter gewor­den. Ihre roten Früch­te ent­hal­ten viel Kof­fe­in und schme­cken bit­ter. Da sie das Hun­ger­ge­fühl ver­rin­gern kann, wird Gua­raná auch gern als Unter­stüt­zung zum Abneh­men ver­wen­det, aber auch zum Bei­spiel in Ener­gy-Drinks auf­grund ihrer bele­ben­den Wir­kung. Die Nach­zucht aus Samen ist schwie­rig, da sie ihre Keim­fä­hig­keit bereits nach 3 Tagen ver­lie­ren. Die Keim­dau­er kann sich über 100 Tage erstrecken.

    Gua­raná­sa­men kön­nen einen Kof­fe­in­ge­halt von 4 – 8 Pro­zent ent­hal­ten, wohin­ge­gen Kaf­fee in der Regel etwa 1 bis 2 Pro­zent gebun­de­nes Kof­fe­in auf­weist. Kof­fe­in wirkt sti­mu­lie­rend und wach­hal­tend und ermög­licht eine ver­stärk­te Wir­kung von Dopa­min, wel­ches die Herz­tä­tig­keit, den Blut­druck, den Stoff­wech­sel und die Kör­per­tem­pe­ra­tur erhöht. Somit wird auch die Leis­tung des Gehirns ver­stärkt. Gua­raná kann man bei­spiels­wei­se in Form von Kap­seln und Tablet­ten zu sich neh­men, oder auch als Pul­ver, das man in Smoothies, Säf­ten oder Joghurt ein­rüh­ren kann.

    Vor­sicht: Zu hohe Kon­zen­tra­tio­nen kön­nen Angst- und Erschöp­fungs­ge­füh­le, Herz­ra­sen, Kopf­schmer­zen sowie Schlaf­lo­sig­keit bewir­ken. Zudem kann die Anwen­dung von Gua­raná auch zu ver­min­der­tem Durst­ge­fühl füh­ren, was wie­der­um Aus­trock­nung begüns­ti­gen könn­te. Man soll­te daher stets auf aus­rei­chen­de Hydrie­rung achten.

    Es wird davon abge­ra­ten, täg­lich mehr als drei bis fünf Gramm Gua­raná­pul­ver zu sich zu neh­men. Stil­len­de Müt­ter, Schwan­ge­re und Per­so­nen mit Blut­hoch­druck, chro­ni­schen Kopf­schmer­zen oder Schild­drü­sen­über­funk­ti­on soll­ten auf die Ein­nah­me von Gua­raná verzichten.

    All­ge­mein betrach­tet kön­nen die in Gua­raná ent­hal­te­nen Gerb­stof­fe dafür sor­gen, dass die Auf­nah­me des Kof­fe­ins ver­lang­samt und abmil­dert wird. Es wird also erst nach und nach frei­ge­setzt, wes­we­gen Gua­raná län­ger anhal­tend und ver­träg­li­cher sein soll als Kaf­fee. Die Wir­kung ent­fal­tet sich bereits nach 15 Minu­ten und hält vier bis sechs Stun­den an. Vor allem Schü­ler und Stu­den­ten kön­nen von den Vor­tei­len der Gua­raná­pflan­ze pro­fi­tie­ren, da sie nicht nur wacher, son­dern auch kon­zen­trier­ter und leis­tungs­fä­hi­ger machen kann. Auch bei star­ker sport­li­cher Bean­spru­chung kann man Gua­raná daher gut verwenden.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Übri­gens: Nicht nur in Form von Kap­seln oder Pul­ver kann man das Super­food zu sich neh­men. Inzwi­schen ist Gua­raná in zahl­rei­chen Lebens­mit­teln ent­hal­ten, zum Bei­spiel in Kau­gum­mis, Gum­mi­bär­chen oder sogar Scho­ko­la­de. Dabei schmeckt man den leicht bit­te­ren Geschmack der Gua­raná­pflan­ze nicht ein­mal heraus. 

    Quellen