Flohsamen – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Floh­sa­men — Alles, was du über ihre Wir­kung wis­sen solltest. 

    Floh­sa­men sind nicht nur reich an Bal­last­stof­fen und lecker im Por­ridge, son­dern kom­men auch oft bei Magen-Darm-Beschwer­den oder Über­ge­wicht zum Ein­satz. Denn sie regu­lie­ren auf natür­li­che und sanf­te Wei­se die Verdauung.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Flohsamen

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Plant­ago ovata
    Auch bekannt als: Floh­kraut, Indi­scher Floh­sa­men, Heu­sa­men, Indi­scher Wege­rich, Sandwegerich
    Ern­te­zeit: Juni bis Oktober
    Anbau und Gewin­nung: Floh­sa­men wer­den über­wie­gend in Indi­en und Paki­stan angebaut.
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Schleim, Öl, Zel­lu­lo­se, Iri­do­id­gly­ko­si­de, Aucubin
    Dar­rei­chungs­form: Brei­um­schlag, Gra­nu­lat, Samen, Samen­schrot, Samen­pul­ver, Kapseln
    Heil­kraft: blut­zu­cker­sen­kend, ent­zün­dungs­hem­mend, lin­dernd, verdauungsfördernd
    Anwen­dung:
    Anal­fis­sur Darm­träg­heit Coli­tis ulce­ro­sa Durch­fall Dia­be­tes Diver­ti­ku­li­tis Geschwü­re Furun­kel Gicht Hämor­rhoi­den Mor­bus Crohn Öde­me Reiz­darm Ver­stau­chun­gen Ver­stop­fung Gewichts­ab­nah­me

    Über Flohsamen

    Die Floh­sa­men­pflan­ze gehört der Fami­lie der Wege­rich­ge­wäch­se an, die nahe­zu rund um den Glo­bus hei­misch ist. Sie ist eng mit dem hier­zu­lan­de ver­brei­te­ten Spitz­we­ge­rich ver­wandt. Es gibt ver­schie­de­ne Floh­sa­men­ar­ten, von denen die indi­sche Sor­te am häu­figs­ten im Han­del zu fin­den ist. Die­se zeich­net sich näm­lich durch ihre aus­ge­präg­te Quell­fä­hig­keit aus. Der indi­sche Floh­sa­men wird vor allem in Indi­en, Paki­stan, Iran und im Süden Euro­pas angebaut.

    Die Pflan­ze wird rund 20 Zen­ti­me­ter hoch und trägt recht unschein­ba­re Blü­ten­äh­ren. Aus die­sen bil­den sich die klei­nen rot­brau­nen Samen, die in ihrem Aus­se­hen an Flö­he erin­nern. Dies brach­te dem Natur­heil­mit­tel sei­nen Namen ein. Der aus Euro­pa stam­men­de Floh­sa­men wur­de bereits im Alter­tum schrift­lich erwähnt. Dio­s­ku­r­i­des emp­fahl ihn zur Behand­lung von Öde­men, Ver­ren­kun­gen, Gicht und Geschwü­ren. Im Mit­tel­al­ter gesell­te sich noch die Behand­lung von Hals­schmer­zen und Gal­len­lei­den hinzu.

    Neben den Floh­sa­men wer­den auch die Floh­sa­men­scha­len als “Heil­mit­tel” ver­wen­det. Bei­de sind vor allem als sanf­ter Regu­la­tor der Ver­dau­ung beliebt und in Apo­the­ken, Reform­häu­sern, Dro­ge­rien und Super­märk­ten erhält­lich. Sie kom­men als gan­ze Samen, in gemah­le­ner oder gra­nu­lier­ter Form vor. Zudem gibt es Fer­tig­prä­pa­ra­te wie Kap­seln zu kaufen.

    Floh­sa­men­scha­len kön­nen sowohl inner­lich als auch äußer­lich ange­wen­det wer­den. Für die äuße­re Anwen­dung wer­den dar­aus Brei­um­schlä­gen zube­rei­tet. Dies soll bei Furun­keln und Abs­zes­sen sowie bei Ver­stau­chun­gen und Ver­ren­kun­gen hel­fen. Bei der Anwen­dung von innen ist es wich­tig, dar­auf zu ach­ten, dass die Floh­sa­men­scha­len mit reich­lich Was­ser ein­ge­nom­men wer­den. Denn nur so kön­nen sie im Magen rich­tig aufquellen.

    Beson­ders die gute Quell­fä­hig­keit sorgt für die gesund­heits­för­dern­den Eigen­schaf­ten der Floh­sa­men, die sich posi­tiv auf den Ver­dau­ungs­trakt aus­wir­ken kön­nen. Die bal­last­stoff­rei­chen Floh­sa­men­scha­len bin­den unge­fähr das 50-fache an Flüs­sig­keit. Dabei bil­den sie eine Schleim­hül­le, die die Darm­be­we­gung sti­mu­liert und den Darm­in­halt beweg­li­cher macht. Die wich­tigs­ten Inhalts­stof­fe der Floh­sa­men sind also die Schleimstoffe.

    Der bekann­tes­te Anwen­dungs­fall von Floh­sa­men ist die Ver­stop­fung. Durch die Ein­nah­me von Floh­sa­men­scha­len kön­nen das Volu­men und die Gleit­fä­hig­keit des Stuhls zuneh­men. Des­halb sind Floh­sa­men­scha­len eben­falls bekannt für die ver­träg­li­che Behand­lung von Durch­fall. Sie neh­men über­schüs­si­ge Flüs­sig­keit im Darm auf und kön­nen gleich­zei­tig Toxi­ne absorbieren.

    Auch bei Über­ge­wicht 1) kön­nen Floh­sa­men­scha­len hel­fen. Zum einen sor­gen sie für eine kalo­rien­ar­me Fül­lung des Magens und ein gewis­ses Sät­ti­gungs­ge­fühl. Zum ande­ren för­dern sie die Ver­dau­ung und wir­ken sich güns­tig auf den Blut­zu­cker­spie­gel2) und den Stoff­wech­sel aus. Beglei­tend unter­stüt­zen kön­nen Floh­sa­men­scha­len auch bei hohen Blut­fett­wer­ten, Gicht, Hämor­rhoi­den3), Dia­be­tes und Blasenentzündungen.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Floh­sa­men­scha­len sind in der Küche viel­fäl­tig ein­setz­bar. In Milch auf­ge­quellt kön­nen sie zum Bei­spiel zu einem süßen Pud­ding ver­ar­bei­tet wer­den. Zudem eig­nen sie sich gut als Basis für einen selbst­ge­mach­ten Brotteig. 

    Quellen