Chaga – Alles, was du über seine Wirkung wissen solltest.
Chaga gilt als heilender Vitalpilz und wird in der Volksmedizin schon seit Jahrhunderten verwendet. Das „schwarze Gold“ kann entzündungshemmende, antioxidative und immunstimulierend Eigenschaften aufweisen und rückt aufgrund seiner möglichen heilenden Wirkkräfte aktuell vermehrt in den Fokus.
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Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Chaga
Über Chaga
Der Chagapilz (Inonotus obliquus) wächst oftmals an Bäumen, vor allem Birken, aber auch Erlen oder Buchen. Seine Herkunft liegt in den kalten Klimazonen wie Nordamerika, Sibirien oder Nordeuropa, weshalb er als „Perle des Nordens“ betitelt wird. Insbesondere in der russischen und skandinavischen Volksmedizin ist die Heilpflanze bekannt. Im deutschsprachigen Raum ist der schwarz-braune Pilz unter dem Namen Schiefer Schillerporling geläufig. Er kommt hierzulande aber seltener vor und ist noch recht unbekannt.
Der Chagapilz sieht ähnlich aus wie Holzkohle und kann an Bäumen bis zu 80 Jahre anzufinden sein. Der Pilz lebt so lange in einer Symbiose mit dem Wirtsbaum, bis dieser abstirbt. Erst danach entwickelt er seinen Fruchtkörper. Nach einiger Zeit gibt er seine Sporen an und zerfällt schließlich selbst. Es ist allerdings nicht der Fruchtkörper, der zur Teezubereitung verwendet wird, sondern die sterile Nebenfrucht, die keine Sporen bildet. Diese wird als Chagapilz beschrieben. Für die Medizin am relevantesten sind übrigens vor allem die Pilze, die an Birken wachsen, da sie dem Baum gesunde Nährstoffe wie Betulinsäure entziehen.
Der Chagapilz kann in Form von Pulver, Kapseln, Tinkturen oder als Aufguss und Tee angewendet werden. Traditionell werden beim Tee Chaga-Pilz-Stückchen aus Wildsammlung mit heißem Wasser aufgegossen. Achtung: Die Pilze können Umweltgifte sowie Radioaktivität speichern, weswegen ausdrücklich auf die Herkunft aus möglichst unberührter Natur geachtet werden sollte.
Dazu wird er fein gemahlen und mit heißem Wasser aufgegossen. Es wird in der Regel empfohlen, 1–2 Tassen des Chaga-Tees zu trinken. Er schmeckt mild, erdig und etwas nach Holz. Auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln und als Inhaltsstoff medizinischer Produkte wird Chaga angeboten. Bei Pulver- oder Kapseln sollte insbesondere auf den Gehalt an Polysacchariden, Betulin und Betulinsäure geachtet werden. Neben zahlreichen Mineralien enthält der Heilpilz auch verschiedene B‑Vitamine, welche eine immunsystemstärkende Wirkung besitzen. Der Vitalpilz wird aufgrund seines orangefarbenen Gewebes auch als „schwarzes Gold“ bezeichnet und ist bekannt für einen außergewöhnlich hohen Antioxidantiengehalt und ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorbance Capacity). Der ORAC-Wert beschreibt die Fähigkeit eines Lebensmittels, Sauerstoffradikale abzufangen. Chaga weist einen der höchsten bisher bekannten Werte bei Nahrungsmitteln auf.
In der Volksmedizin wurden Magen-Darm-Erkrankungen, Geschwüre, Parasiten sowie Entzündungen mit Chagapilz behandelt. Auch bei Hautwunden sowie zur Erhöhung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit kommt er zum Einsatz. Es gibt verschiedene Hinweise, dass Inhaltsstoffe des Pilzes das Immunsystem stimulieren können. Die potenzielle Wirkkraft von Chaga Extrakten zur Behandlung von viralen und parasitären Infektionen mehrt sich über die Jahre. Der Heilpilz kann aufgrund seiner entzündungshemmenden und immunsystemstärkenden Eigenschaften ebenfalls bei Autoimmunerkranungen wie multiple Sklerose (MS) oder Morbus Bechterew Anwendung finden.
Auch eine Wirkkraft in Bezug auf Hypoglykämie und Insulinsensitivität ist möglich. Daher könnte er ebenfalls für Diabetiker geeignet sein. Allerdings sollte eine Einnahme vorher mit dem Arzt besprochen werden. Besondere Vorsicht gilt bei Einnahme von Medikamenten zur Blutverdünnung. Man sollte auf die Einnahme des Chagapilzes in diesem Fall verzichten, da er die Blutgerinnung verlangsamen kann. Außerdem sollte unbedingt auf die empfohlene Menge des Chagapilzes geachtet werden.
Darüber hinaus wird Chaga in verschiedenen Ländern begleitend in der Krebsbehandlung verwendet. Insgesamt konnten Forschungen viele der positiven Eigenschaften des Chaga bestätigen, diese beziehen sich jedoch bislang auf Ergebnisse aus Reagenzglas-Studien und Studien an Tieren.