Chaga – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Cha­ga – Alles, was du über sei­ne Wir­kung wis­sen solltest. 

    Cha­ga gilt als hei­len­der Vital­pilz und wird in der Volks­me­di­zin schon seit Jahr­hun­der­ten ver­wen­det. Das „schwar­ze Gold“ kann ent­zün­dungs­hem­men­de, anti­oxi­da­tive und immun­sti­mu­lie­rend Eigen­schaf­ten auf­wei­sen und rückt auf­grund sei­ner mög­li­chen hei­len­den Wirk­kräf­te aktu­ell ver­mehrt in den Fokus.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Chaga

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Ino­no­tus obliquus
    Auch bekannt als: Tscha­ga Pilz, Cza­ga, Schie­fer Schillerporling
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Polys­ac­cha­ri­de, Poly­phe­no­le, Tri­ter­pe­ne, Mela­nin, Betu­lin­säu­re, Fla­vo­no­ide, Ger­ma­ni­um, Eisen, Chrom, Antioxidantien
    Dar­rei­chungs­form: Tee, Pul­ver, Kap­seln, Extrak­te, Tinkturen
    Heil­kraft: anti­oxi­da­tiv, ent­zün­dungs­hem­mend, immunstimulierend
    Anwen­dung:
    Ent­zün­dun­gen Dia­be­tes Darm­pro­ble­men Magen­be­schwer­den Haut­wun­den Geschwü­re Para­si­ten Mul­ti­ple Skle­ro­se Auto­im­mun­erkran­kun­gen Krebs­be­hand­lung Mor­bus Bechterew 

    Über Chaga

    Der Chaga­pilz (Ino­no­tus obli­quus) wächst oft­mals an Bäu­men, vor allem Bir­ken, aber auch Erlen oder Buchen. Sei­ne Her­kunft liegt in den kal­ten Kli­ma­zo­nen wie Nord­ame­ri­ka, Sibi­ri­en oder Nord­eu­ro­pa, wes­halb er als „Per­le des Nor­dens“ beti­telt wird. Ins­be­son­de­re in der rus­si­schen und skan­di­na­vi­schen Volks­me­di­zin ist die Heil­pflan­ze bekannt. Im deutsch­spra­chi­gen Raum ist der schwarz-brau­ne Pilz unter dem Namen Schie­fer Schil­ler­por­ling geläu­fig. Er kommt hier­zu­lan­de aber sel­te­ner vor und ist noch recht unbekannt.

    Der Chaga­pilz sieht ähn­lich aus wie Holz­koh­le und kann an Bäu­men bis zu 80 Jah­re anzu­fin­den sein. Der Pilz lebt so lan­ge in einer Sym­bio­se mit dem Wirts­baum, bis die­ser abstirbt. Erst danach ent­wi­ckelt er sei­nen Frucht­kör­per. Nach eini­ger Zeit gibt er sei­ne Spo­ren an und zer­fällt schließ­lich selbst. Es ist aller­dings nicht der Frucht­kör­per, der zur Tee­zu­be­rei­tung ver­wen­det wird, son­dern die ste­ri­le Neben­frucht, die kei­ne Spo­ren bil­det. Die­se wird als Chaga­pilz beschrie­ben. Für die Medi­zin am rele­van­tes­ten sind übri­gens vor allem die Pil­ze, die an Bir­ken wach­sen, da sie dem Baum gesun­de Nähr­stof­fe wie Betu­lin­säu­re entziehen.

    Der Chaga­pilz kann in Form von Pul­ver, Kap­seln, Tink­tu­ren oder als Auf­guss und Tee ange­wen­det wer­den. Tra­di­tio­nell wer­den beim Tee Cha­ga-Pilz-Stück­chen aus Wild­samm­lung mit hei­ßem Was­ser auf­ge­gos­sen. Ach­tung: Die Pil­ze kön­nen Umwelt­gif­te sowie Radio­ak­ti­vi­tät spei­chern, wes­we­gen aus­drück­lich auf die Her­kunft aus mög­lichst unbe­rühr­ter Natur geach­tet wer­den sollte.

    Dazu wird er fein gemah­len und mit hei­ßem Was­ser auf­ge­gos­sen. Es wird in der Regel emp­foh­len, 1–2 Tas­sen des Cha­ga-Tees zu trin­ken. Er schmeckt mild, erdig und etwas nach Holz. Auch in Form von Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln und als Inhalts­stoff medi­zi­ni­scher Pro­duk­te wird Cha­ga ange­bo­ten. Bei Pul­ver- oder Kap­seln soll­te ins­be­son­de­re auf den Gehalt an Polys­ac­cha­ri­den, Betu­lin und Betu­lin­säu­re geach­tet wer­den. Neben zahl­rei­chen Mine­ra­li­en ent­hält der Heil­pilz auch ver­schie­de­ne B‑Vitamine, wel­che eine immun­sys­tem­stär­ken­de Wir­kung besit­zen. Der Vital­pilz wird auf­grund sei­nes oran­ge­far­be­nen Gewe­bes auch als „schwar­zes Gold“ bezeich­net und ist bekannt für einen außer­ge­wöhn­lich hohen Anti­oxi­dan­ti­en­ge­halt und ORAC-Wert (Oxy­gen Radi­cal Absor­ban­ce Capa­ci­ty). Der ORAC-Wert beschreibt die Fähig­keit eines Lebens­mit­tels, Sau­er­stoff­ra­di­ka­le abzu­fan­gen. Cha­ga weist einen der höchs­ten bis­her bekann­ten Wer­te bei Nah­rungs­mit­teln auf.

    In der Volks­me­di­zin wur­den Magen-Darm-Erkran­kun­gen, Geschwü­re, Para­si­ten sowie Ent­zün­dun­gen mit Chaga­pilz behan­delt. Auch bei Haut­wun­den sowie zur Erhö­hung der kör­per­li­chen und geis­ti­gen Leis­tungs­fä­hig­keit kommt er zum Ein­satz. Es gibt ver­schie­de­ne Hin­wei­se, dass Inhalts­stof­fe des Pil­zes das Immun­sys­tem sti­mu­lie­ren kön­nen. Die poten­zi­el­le Wirk­kraft von Cha­ga Extrak­ten zur Behand­lung von vira­len und para­si­tä­ren Infek­tio­nen mehrt sich über die Jah­re. Der Heil­pilz kann auf­grund sei­ner ent­zün­dungs­hem­men­den und immun­sys­tem­stär­ken­den Eigen­schaf­ten eben­falls bei Auto­im­mun­erkra­nun­gen wie mul­ti­ple Skle­ro­se (MS) oder Mor­bus Bech­te­rew Anwen­dung finden.

    Auch eine Wirk­kraft in Bezug auf Hypo­glyk­ämie und Insu­lin­sen­si­ti­vi­tät ist mög­lich. Daher könn­te er eben­falls für Dia­be­ti­ker geeig­net sein. Aller­dings soll­te eine Ein­nah­me vor­her mit dem Arzt bespro­chen wer­den. Beson­de­re Vor­sicht gilt bei Ein­nah­me von Medi­ka­men­ten zur Blut­ver­dün­nung. Man soll­te auf die Ein­nah­me des Chaga­pil­zes in die­sem Fall ver­zich­ten, da er die Blut­ge­rin­nung ver­lang­sa­men kann. Außer­dem soll­te unbe­dingt auf die emp­foh­le­ne Men­ge des Chaga­pil­zes geach­tet werden.

    Dar­über hin­aus wird Cha­ga in ver­schie­de­nen Län­dern beglei­tend in der Krebs­be­hand­lung ver­wen­det. Ins­ge­samt konn­ten For­schun­gen vie­le der posi­ti­ven Eigen­schaf­ten des Cha­ga bestä­ti­gen, die­se bezie­hen sich jedoch bis­lang auf Ergeb­nis­se aus Reagenz­glas-Stu­di­en und Stu­di­en an Tieren.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    ча́га (Aus­spra­che: Tscha­ga oder Cha­ga) heißt über­setzt „Pilz“ auf Russisch.

    Quellen