Bitterklee – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Bit­ter­klee – Alles, was du über sei­ne Wir­kung wis­sen solltest. 

    Er trägt es bereits im Namen Bit­ter­klee ist ins­be­son­de­re auf­grund der Bit­ter­stof­fe von gesund­heit­li­cher Rele­vanz. Die­se sind in den Wur­zeln und Blät­tern ent­hal­ten, die die Sekre­ti­on von Ver­dau­ungs­säf­ten för­dern und die Ver­dau­ung sowie den Appe­tit anre­gen können.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Bitterklee

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Men­yan­thes trif­o­li­a­ta L.
    Auch bekannt als: Bach­gräs­lein, Bach­gräs­li, Biber­klee, Bit­ter­blad, Bit­ter­blatt, Bocks­boh­nen­blät­ter, Boh­nen­blad, But­ter­klee, Dree­blatt, Drei­blatt, Drei­blätt­ri­ger Fie­ber­klee, Fever­krut, Fie­ber­klee, Frö­sche­kohl, Gall­kraut, Gott­ver­ges­sen­tee, Hasen­ohr, Kreuz­klee, Magen­klee, Monats­blu­me, Moosklee, Schar­bocks­klee, Sumpf-Bit­ter­klee, Sumpf­klee, Was­ser­fie­ber­klee, Was­ser­fie­ber­kraut, Was­ser­klee, Zie­gen­lap­pen, Zot­tel­blu­me, Zottenblume
    Ern­te­zeit: Mai bis Juni
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Alka­lo­ide, Bit­ter­stof­fe, Cuma­ri­ne, Dihy­dro­fo­li­a­menthin, Emuls­in, Fla­vo­no­ide, Gerb­stof­fe, Gen­ti­a­nin, Loganin, Men­yan­thin, Mine­ra­li­en, Pal­mi­tin, Sapo­nine, Tan­ni­ne, Phenolcarbonsäuren
    Dar­rei­chungs­form: Tee, Tink­tur, Umschlag
    Heil­kraft: appe­tit­an­re­gend, harn­trei­bend, krampf­lö­send, reinigend,verdauungsfördernd
    Anwen­dung:
    Ver­dau­ung Appe­tit­lo­sig­keit Gal­le­be­schwer­den Völ­le­ge­fühl Übel­keit Sod­bren­nen Blä­hun­gen Kopf­schmer­zen Haut­krank­hei­ten Magen-Darm Mus­kel­schmer­zen

    Über Bitterklee

    Der Bit­ter­klee (Men­yan­thes trif­o­li­a­ta L.), oder auch Fie­ber­klee genannt, ist eine Sumpf­pflan­ze und wächst in feuch­ten Gebie­ten, bei­spiels­wei­se Sümp­fen, Moo­ren und an Ufern. Er ist auf der Nord­halb­ku­gel in den gemä­ßig­ten Zonen behei­ma­tet und wie der Name bereits ver­mu­ten lässt, sehr bit­ter und außer­dem leicht gif­tig. Er wur­de sowohl der Fami­lie der Enzi­an­ge­wäch­se als auch – neu­er­dings – den Fie­ber­klee­ge­wäch­sen zugeordnet.

    Herkunft & Geschichte

    Durch Ent­wäs­se­rung von vie­len Grä­ben, Sümp­fen und Moo­ren wur­de der Lebens­raum des Bit­ter­klees stark ein­ge­schränkt. Aus der ehe­mals ver­brei­te­ten Pflan­ze ist eine sehr sel­te­ne gewor­den. Der Bit­ter­klee steht heu­te in vie­len Län­dern unter Natur­schutz und gilt als gefähr­de­te Pflan­ze. Wäh­rend er in Deutsch­land der Bit­ter­klee zu den „geschütz­ten” Pflan­zen­ar­ten gehört, zählt er in Öster­reich sogar zu den „gefähr­de­ten”.

    Bit­ter­klee hat einen krie­chen­den Wur­zel­stock und kann zwi­schen 10 und 35 Zen­ti­me­ter hoch­wach­sen. Die Blät­ter sind wie beim Klee drei­tei­lig, jedoch deut­lich grö­ßer. Bit­ter­klee kann zwi­schen Mai und Juni gesam­melt wer­den und im Herbst ein zwei­tes Mal blühen.

    Der Fie­ber­klee soll schon im 16. Jahr­hun­dert beschrie­ben wor­den sein. Er wur­de in ver­schie­de­nen Län­dern unter­schied­lich ein­ge­setzt – in Lapp­land wur­de das Wur­zel­pul­ver zum Backen von Brot und in Eng­land als Ersatz von Hop­fen beim Bier­brau­en ver­wen­det. Fie­ber­klee ist außer­dem eine Kom­po­nen­te von Bit­ter­schnäp­sen zur Verdauung.

    Anwendung & Wirkung

    Medi­zi­ni­sche Aner­ken­nung fin­det sei­ne Wir­kung auf den Ver­dau­ungs­trakt. Auch bei Beschwer­den wie Völ­le­ge­fühl, leich­te Blä­hun­gen und ande­ren Sym­pto­men, die auch durch einen zu gerin­gen Anteil an Magen­saft ver­ur­sacht wer­den, kann Bit­ter­klee Anwen­dung fin­den. Die aner­kann­te medi­zi­ni­sche Anwen­dung wird von der ESCOP und der Kom­mis­si­on E unter­stri­chen, da hier das Bit­ter­mit­tel im Zusam­men­hang von Appe­tit­lo­sig­keit, Ver­dau­ungs­schwä­che, dys­pep­ti­schen Beschwer­den und Gal­le­be­schwer­den erwähnt wird.

    Ver­wen­det wer­den die fri­schen oder getrock­ne­ten Blät­ter bei der Her­stel­lung von Auf­güs­sen zur inner­li­chen Anwen­dung. In Form von Tink­tu­ren oder Tee in Kom­bi­na­ti­on mit Sal­bei, Schaf­garbenkraut, Tau­send­gül­den­kraut und Wer­mut kann Bit­ter­klee den Appe­tit anre­gen und bei Darm‑, Gallen‑, Magen- und Leber-Pro­ble­men unter­stüt­zend ein­ge­setzt werden.

    Tipps zum Teeaufguss:

    • 0,5 bis 1 g fein geschnit­te­ne Bit­ter­klee­blät­ter mit 150 ml kochen­dem Was­ser übergießen
    • nach 10 bis 15 Minu­ten durch ein Sieb gießen
    • zur Appe­tit­an­re­gung soll­te der Auf­guss jeweils eine hal­be Stun­de vor den Mahl­zei­ten getrun­ken werden
    • bei Ver­dau­ungs­be­schwer­den emp­fiehlt es sich, den Auf­guss nach den Mahl­zei­ten zu sich zu nehmen
    • man soll­te aller­dings nicht mehr als 2 Tas­sen pro Tag trinken

    Bit­ter­klee ist auch in der Homöo­pa­thie ein Arz­nei­mit­tel, das bei Ner­ven­schmer­zen, Kopf­schmer­zen oder zur Stär­kung der Magen­funk­ti­on gege­ben wird. In der Volks­me­di­zin hin­ge­gen wur­de der Bit­ter­klee häu­fig auch bei Fie­ber ein­ge­setzt. Es hat sich aller­dings im Lau­fe der Zeit her­aus­ge­stellt, dass er kei­ne fie­ber­sen­ken­den Eigen­schaf­ten besitzt. Der appe­tit­an­re­gen­de und stär­ken­de Effekt des Bit­ter­klees kann aber durch­aus hilf­reich für erkrank­te Per­so­nen sein. Bit­ter­klee ist in der Volks­me­di­zin auch bekannt dafür, schweiß­trei­bend und fie­ber­sen­kend zu wir­ken und Ent­zün­dun­gen zu hem­men. Dies ist wis­sen­schaft­lich jedoch nicht belegt.

    Äußer­lich wer­den Umschlä­ge mit Tee, frisch gepress­tem Saft, fri­schem zer­klei­ner­tem Kraut oder Wur­zel oft­mals bei Haut­krank­hei­ten, Flech­ten, Ekze­me und Mus­kel­schmer­zen genutzt.

    Fie­ber­klee ent­hält Gerb­stof­fe, die durch Anpas­sung an den nas­sen Lebens­raum einer Fäul­nis der Pflan­ze ent­ge­gen­wir­ken. Medi­zi­nisch betrach­tet haben die Gerb­stof­fe vor allem wegen ihrer ent­zün­dungs­hem­men­den und zusam­men­zie­hen­den Wir­kun­gen Rele­vanz. Wei­te­re Inhalts­stof­fe des Bit­ter­klees sind Fla­vo­no­ide, Cuma­ri­ne, Hydro­xy­kaf­fee­säu­re­de­ri­va­te und Pyri­di­nal­ka­lo­ide. Die Wur­zel weist Iri­do­id­gly­ko­si­de (vor allem Loganin), Tri­ter­pe­ne und Tri­ter­pens­a­po­nine (unter ande­rem Betu­lin­säu­re) auf. Auch über Vit­amin C und Mine­ral­stof­fe ver­fügt die Pflanze.

    Ach­tung! Bit­ter­klee soll­te nicht wäh­rend Schwan­ger­schaft und Still­zeit ange­wen­det wer­den! Eben­so soll­te er bei Durch­fall, Magen- oder Darm­ge­schwü­ren oder ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen gemie­den wer­den. In hohen Dosen kann Bit­ter­klee rei­zend auf den Magen-Darm-Trakt wir­ken und zu Übel­keit, Erbre­chen und Durch­fall füh­ren. Wech­sel­wir­kun­gen sind bis­lang kei­ne bekannt.

    Wissenswertes

    Wissenswertes

    Der Bit­ter­klee ist übri­gens nicht mit dem bekann­ten Wie­sen­klee ver­wandt und kann auch im Gegen­satz zu die­sem kei­ne vier­blätt­ri­ge Erschei­nung haben. Ob er viel­leicht trotz­dem Glück brin­gen kann?

    Quellen