Bitterklee – Alles, was du über seine Wirkung wissen solltest.
Er trägt es bereits im Namen Bitterklee ist insbesondere aufgrund der Bitterstoffe von gesundheitlicher Relevanz. Diese sind in den Wurzeln und Blättern enthalten, die die Sekretion von Verdauungssäften fördern und die Verdauung sowie den Appetit anregen können.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Bitterklee
Über Bitterklee
Der Bitterklee (Menyanthes trifoliata L.), oder auch Fieberklee genannt, ist eine Sumpfpflanze und wächst in feuchten Gebieten, beispielsweise Sümpfen, Mooren und an Ufern. Er ist auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten Zonen beheimatet und wie der Name bereits vermuten lässt, sehr bitter und außerdem leicht giftig. Er wurde sowohl der Familie der Enziangewächse als auch – neuerdings – den Fieberkleegewächsen zugeordnet.
Herkunft & Geschichte
Durch Entwässerung von vielen Gräben, Sümpfen und Mooren wurde der Lebensraum des Bitterklees stark eingeschränkt. Aus der ehemals verbreiteten Pflanze ist eine sehr seltene geworden. Der Bitterklee steht heute in vielen Ländern unter Naturschutz und gilt als gefährdete Pflanze. Während er in Deutschland der Bitterklee zu den „geschützten” Pflanzenarten gehört, zählt er in Österreich sogar zu den „gefährdeten”.
Bitterklee hat einen kriechenden Wurzelstock und kann zwischen 10 und 35 Zentimeter hochwachsen. Die Blätter sind wie beim Klee dreiteilig, jedoch deutlich größer. Bitterklee kann zwischen Mai und Juni gesammelt werden und im Herbst ein zweites Mal blühen.
Der Fieberklee soll schon im 16. Jahrhundert beschrieben worden sein. Er wurde in verschiedenen Ländern unterschiedlich eingesetzt – in Lappland wurde das Wurzelpulver zum Backen von Brot und in England als Ersatz von Hopfen beim Bierbrauen verwendet. Fieberklee ist außerdem eine Komponente von Bitterschnäpsen zur Verdauung.
Anwendung & Wirkung
Medizinische Anerkennung findet seine Wirkung auf den Verdauungstrakt. Auch bei Beschwerden wie Völlegefühl, leichte Blähungen und anderen Symptomen, die auch durch einen zu geringen Anteil an Magensaft verursacht werden, kann Bitterklee Anwendung finden. Die anerkannte medizinische Anwendung wird von der ESCOP und der Kommission E unterstrichen, da hier das Bittermittel im Zusammenhang von Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, dyspeptischen Beschwerden und Gallebeschwerden erwähnt wird.
Verwendet werden die frischen oder getrockneten Blätter bei der Herstellung von Aufgüssen zur innerlichen Anwendung. In Form von Tinkturen oder Tee in Kombination mit Salbei, Schafgarbenkraut, Tausendgüldenkraut und Wermut kann Bitterklee den Appetit anregen und bei Darm‑, Gallen‑, Magen- und Leber-Problemen unterstützend eingesetzt werden.
Tipps zum Teeaufguss:
- 0,5 bis 1 g fein geschnittene Bitterkleeblätter mit 150 ml kochendem Wasser übergießen
- nach 10 bis 15 Minuten durch ein Sieb gießen
- zur Appetitanregung sollte der Aufguss jeweils eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten getrunken werden
- bei Verdauungsbeschwerden empfiehlt es sich, den Aufguss nach den Mahlzeiten zu sich zu nehmen
- man sollte allerdings nicht mehr als 2 Tassen pro Tag trinken
Bitterklee ist auch in der Homöopathie ein Arzneimittel, das bei Nervenschmerzen, Kopfschmerzen oder zur Stärkung der Magenfunktion gegeben wird. In der Volksmedizin hingegen wurde der Bitterklee häufig auch bei Fieber eingesetzt. Es hat sich allerdings im Laufe der Zeit herausgestellt, dass er keine fiebersenkenden Eigenschaften besitzt. Der appetitanregende und stärkende Effekt des Bitterklees kann aber durchaus hilfreich für erkrankte Personen sein. Bitterklee ist in der Volksmedizin auch bekannt dafür, schweißtreibend und fiebersenkend zu wirken und Entzündungen zu hemmen. Dies ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt.
Äußerlich werden Umschläge mit Tee, frisch gepresstem Saft, frischem zerkleinertem Kraut oder Wurzel oftmals bei Hautkrankheiten, Flechten, Ekzeme und Muskelschmerzen genutzt.
Fieberklee enthält Gerbstoffe, die durch Anpassung an den nassen Lebensraum einer Fäulnis der Pflanze entgegenwirken. Medizinisch betrachtet haben die Gerbstoffe vor allem wegen ihrer entzündungshemmenden und zusammenziehenden Wirkungen Relevanz. Weitere Inhaltsstoffe des Bitterklees sind Flavonoide, Cumarine, Hydroxykaffeesäurederivate und Pyridinalkaloide. Die Wurzel weist Iridoidglykoside (vor allem Loganin), Triterpene und Triterpensaponine (unter anderem Betulinsäure) auf. Auch über Vitamin C und Mineralstoffe verfügt die Pflanze.
Achtung! Bitterklee sollte nicht während Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden! Ebenso sollte er bei Durchfall, Magen- oder Darmgeschwüren oder entzündlichen Darmerkrankungen gemieden werden. In hohen Dosen kann Bitterklee reizend auf den Magen-Darm-Trakt wirken und zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Wechselwirkungen sind bislang keine bekannt.
Wissenswertes
Der Bitterklee ist übrigens nicht mit dem bekannten Wiesenklee verwandt und kann auch im Gegensatz zu diesem keine vierblättrige Erscheinung haben. Ob er vielleicht trotzdem Glück bringen kann?
Quellen
- Kooperation Phytopharmaka GbR
- Heilpflanzen
- Heilkräuter
- Kommission E: 03083 Menyanthis folium / Bitterkleeblaetter BAnz. Nr. 22a vom 01.02.1990