Birke – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Bir­ke – Alles, was du über ihre Wir­kung wis­sen solltest. 

    In man­chen Orten Deutsch­lands lebt die Tra­di­ti­on noch heu­te: Zur Begrü­ßung des Früh­lings wird das Mai­baum­fest gefei­ert. Dabei ist es meist die Bir­ke, die wegen ihrer leuch­tend weiß-grau­en Rin­de und ihrer saf­tig grü­nen Blät­ter aus­ge­wählt, ver­ziert und auf­ge­stellt wird. Doch die Bir­ke kann mehr als nur den Früh­ling ein­läu­ten: Sie gilt vor allem als blut­rei­ni­gend, ent­wäs­sernd und soll sogar hilf­reich bei Rheu­ma und Gicht sein.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Birke

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Betu­la alba
    Auch bekannt als: Mai­baum, Früh­lings­baum, Besen­baum, Besen­bir­ke, Bork, Bark, Hexen­be­sen, Hän­ge­bir­ke, Moor­bir­ke, Rauh­bir­ke, Sand­bir­ke, War­zen­bir­ke, Weissbirke
    Heil­kraft: blut­rei­ni­gend, harntreibend
    Anwen­dung:
    Harn­wegs­er­kran­kun­gen Nie­ren­grieß Rheu­ma Öde­me Pso­ria­sis akt­i­ni­sche Kera­to­se All­er­gien Augen­rin­ge Bla­sen­ent­zün­dung Dia­be­tes Magen-Darm-Erkran­kun­gen Haut­pro­ble­me Schup­pen Haar­aus­fall Gicht Nie­ren­schwä­che Früh­jahrs­mü­dig­keit Flech­ten

    Über Birke

    Als Früh­lings­sym­bol und sogar Zau­ber­mit­tel spiel­te die Bir­ke bereits bei den Ger­ma­nen eine Rol­le. Sie glaub­ten Schön­heit, Frucht­bar­keit und Stär­ke durch ihren Saft erlan­gen zu können.

    Bir­ken sind getrennt­ge­schlech­tig. Die männ­li­chen Blü­ten­stän­de wer­den als Kätz­chen beti­telt. Allergiker*innen ist der ist vor allem der Pol­len­flug von Ende März bis Ende April bekannt. Im Sep­tem­ber bis Okto­ber wach­sen die Früch­te der Pflan­ze. Die Bir­ke ermög­licht zudem cir­ca 164 auf sie indi­vi­dua­li­sier­ten Insek­ten­ar­ten Wohn­raum und Nah­rung. Bir­ken sind daher ent­schei­dend für das öko­lo­gi­sche System.

    Die Bir­ke ist ein Laub­baum, der vor allem im nörd­li­chen Raum, aber auch in gemä­ßig­ten Gebie­ten ver­brei­tet ist. Er kann bis zu 30 Meter hoch wer­den und unter­schei­det sich durch sei­ne wei­ße, zar­te Rin­de deut­lich von ande­ren Bäu­men. Älte­re Bir­ken haben meist vie­le dunk­le und raue Stel­len. Die Blät­ter sind eiför­mig und die Blü­ten ähneln Ähren. Beson­ders für Möbel und Musik­in­stru­men­te wird das Holz der Bir­ke ger­ne genutzt. Zu Arz­nei­zwe­cken ver­wen­det man haupt­säch­lich die Bir­ken­blät­ter und die Rinde.

    Als Durch­spü­lungs­the­ra­pie bei bak­te­ri­el­len und ent­zünd­li­chen Harn­wegs­er­kran­kun­gen kom­men der Bir­ken­blät­ter­tee oder auch ‑saft zum Tra­gen. Sie kön­nen daher zum Bei­spiel bei Nie­ren­grieß, Gicht, Rheu­ma und ande­ren Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen hilf­reich sein. Um selbst einen Bla­sen­tee her­zu­stel­len, kann man die Bir­ken­blät­ter bei­spiels­wei­se mit Bären­trau­ben­blät­tern und Brenn­nes­sel­kraut mischen. Sie sind aber auch in Form von Tablet­ten in der Apo­the­ke zu fin­den. Man soll­te aller­dings dar­auf ach­ten, täg­lich nicht mehr als 12 Gramm Bir­ken­blät­ter zu sich zu neh­men und min­des­tens zwei Liter Flüs­sig­keit zu trin­ken, damit das Durch­spü­len der Harn­we­ge funktioniert.

    Tra­di­tio­nell sol­len bei Haar­aus­fall, Kör­per­pfle­ge und Schup­pen­bil­dung Bir­ken­was­ser und ein Extrakt aus dem Kork der Bir­ke hel­fen, indem man die­se direkt auf der betrof­fe­nen Stel­le ein­mas­siert. Die Bir­ken­rin­de ist äußer­lich anzu­wen­den und zum Bei­spiel als Gel bei Ver­bren­nun­gen erhält­lich. Bei chro­ni­schen Haut­er­kran­kun­gen sind Rin­den­ex­trak­te und Bir­ken­teer hilf­reich, der den Ent­zün­dungs­pro­zess durch Rei­zung der Haut neu akti­viert. Vor­sicht: Bir­ken­teer ist rei­zend und soll­te nur spar­sam und in klei­nen Men­gen ange­wen­det werden.

    Bei fie­ber­haf­ten Harn­wegs­in­fek­tio­nen, einer aku­ten Pro­sta­ta­ent­zün­dung, sowie für Schwan­ge­re, Stil­len­de und Kin­der unter zwölf Jah­ren ist die Anwen­dung eben­falls nicht zu empfehlen.

    Die in der Bir­ke ent­hal­te­nen Anti­oxi­dan­ti­en, auch Fla­vo­no­ide genannt, gel­ten als ent­wäs­sernd, wodurch die Harn­bil­dung ange­regt wird. Die­se sti­mu­liert ins­ge­samt die Aus­schei­dung von Bak­te­ri­en und ande­ren schäd­li­chen Stof­fen, wes­halb Bir­ken­tee auch zur Blut­rei­ni­gung bei Gicht und Rheu­ma ein­ge­setzt wer­den kann. Die erhöh­te Urin­aus­schei­dung kann zudem die Bil­dung von Nie­ren- und Bla­sen­stei­nen vorbeugen.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Aus Bir­ken­holz lässt sich übri­gens Xylit gewin­nen, auch Bir­ken­zu­cker genannt. Die­ser Zucker­er­satz ist nicht nur kalo­rien­arm und beein­flusst den Blut­zu­cker­spie­gel kaum, son­dern wird sogar zur Kari­es­pro­phy­la­xe, zum Bei­spiel in zahn­pfle­gen­den Kau­gum­mis, verwendet. 

    Quellen