Beinwell – Alles, was du über seine Wirkung wissen solltest.
Beinwell (Symphytum officinale), auch Echter Beinwell genannt, trägt zur Heilung bei stumpfen Verletzungen sowie zur Linderung von Schmerzen und Schwellungen bei. Besonders bei Sportverletzungen und Muskelschmerzen findet Beinwell Verwendung.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Beinwell
Über Beinwell
Beinwell gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) und ist in ganz Europa und in Gebieten mit gemäßigtem Klima in Asien verbreitet. Bevorzugt wächst er auf feuchten Wiesen, Wassergräben und Ufern. Auch als Zuchtpflanze findet man ihn in vielen Gärten. Die Pflanze wird bis zu 1,50 Meter hoch. Bereits Ende April trägt Beinwell die ersten Blüten, welche violett oder weiß-gelb sind. Sie hängen in kleinen Trauben nach unten.
In der lateinischen Bezeichnung der Pflanze steckt das griechische Wort symphytos (= zusammengewachsen). Es deutet auf die Wirkung als Wundheilmittel hin, genauso wie die volkstümliche Bezeichnung „Wallwurz“. Der Ausdruck „die Wunde wallt“ bedeutete früher, dass die Wunde zuwächst.
Sowohl die oberirdischen Teile der Pflanze als auch die Wurzeln werden für Arzneizwecke verwendet. Beinwell gibt es beispielweise in Form von Salben und Öl. Er wird besonders bei Knochenbrüchen eingesetzt, um zusätzlich zu einem Gipsverband das Zusammenwachsen der Knochen zu fördern. Beinwell wird auch bei Verstauchungen, Verspannungen und Arthrose angewendet. Seine Inhaltsstoffe wirken reizmildernd, wundheilungsfördernd und entzündungshemmend.
Die Eigenschaften können auf den Inhaltsstoff Allantoin zurückzuführen sein, welches einer Vielzahl von Salben und Cremes zur Wundheilung zugesetzt wird. Allantoin ist ein Speicherstoff in der Wurzel der Heilpflanze, er fördert die Regeneration der Wunde und wirkt beruhigend. Weitere Wirkstoffe der Heilpflanze sind Schleimstoffe, Gerbstoffe, Terpene sowie Rosmarinsäure. Die meisten Wirkstoffe enthält die Wurzel des Beinwells. Die Blätter wirken zwar nicht so stark wie die Wurzel, können aber auch genutzt werden.
Besonders von Sportlern wird Beinwellsalbe bei typischen Sportverletzungen wie Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen, aber auch bei Muskelkater oder Knochenbrüchen geschätzt. Auch im Zusammenhang von offenen Beine bei Venenthrombosen und Hauterkrankungen soll Beinwell Anwendung finden. In der Volksheilkunde wurde Beinwell bei Husten, Verdauungsbeschwerden und Nierenschwäche auch als Tee oder Tinktur eingenommen. Man verwendete Beinwell auch innerlich gegen Lungenleiden und Magen-Darm-Beschwerden sowie bei offenen Wunden. Heute wird jedoch von inneren Anwendungen abgeraten. Dies wird durch die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide begründet, welche innerlich Mutationen und Tumore begünstigen können. Daher ist auf Pyrrolizidinalkaloid-freies Material und standardisierte Fertigarzneimittel zu achten, deren PA-Gehalt bekannt ist.
Vorsicht: Während der Schwangerschaft und Stillzeit, sowie bei Kindern unter drei Jahren sollte auf die Verwendung von Beinwell verzichtet werden.
Wissenswertes
Bereits im Mittelalter wurde Beinwell zur Wundbehandlung eingesetzt. So soll Hildegard von Bingen Beinwellextrakt in Verbindung mit Honig und Ringelblume zur Behandlung von Geschwüren genutzt haben.