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Was sind Zecken?
Die Tage werden immer länger, das Wetter immer besser, was liegt da näher, als einen Sonntagsspaziergang durch den Wald zu machen. Bären und Wölfe sind in unseren Wäldern längst nicht mehr zu befürchten, dafür lauert eine unsichtbare Gefahr - die Zecke!
Ixodes ricinus, auch gemeiner Holzbock genannt, ist die am häufigsten in Europa und Deutschland vorkommende Zeckenart. Sie hält sich gerne im hohen Gras auf und wartet, bis ein “Wirt” vorbeistreift, um sich dann an ihm festzusaugen. Ein kleiner Zeckenbiss kann sehr gefährlich werden, da dies zum Übertragen von Infektionskrankheiten, wie FSME (Frühsommer Meningoenzephalitis) und Lyme-Borreliose führt. Dies sind zwei Erkrankungen, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können, bis hin zum Tod.
- Zwei Krankheiten können von Zecken übertragen werden: Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis, oder kurz FSME.
- Die Erreger können NICHT von Mensch zu Mensch übertragen werden.
- Schützen Sie sich mit langer, eng anliegender Kleidung, wenn Sie in Wald und Feld unterwegs sind.
- Suchen Sie sich nach Ihrem Ausflug gründlich nach Zecken ab. Das gilt auch für Ihre Hunde und Katzen.
- Lassen Sie sich, wenn Sie viel draußen unterwegs sind, von Ihrem Arzt über Impfmöglichkeiten beraten.
Wo kommen Zecken vor?
Die Verteilungszonen von FSME liegen insbesondere in Süddeutschland, weiten sich jedoch immer mehr in den Norden aus. Bei der Borreliose ist es umgekehrt, es herrscht ein Nord-Süd Gefälle. Es gibt vereinzelt Gebiete mit hohem Risiko, wie in Brandenburg, Sachsen, Bayern und entlang der polnischen Grenze.
Falls Sie in einem Risikogebiet leben, dann empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts) eine Grundimmunisierung oder entsprechende Auffrischungsimpfung mit einem für Kinder bzw. Erwachsene zugelassenen FSME-Impfstoff. Leider gibt es noch keinen Impfstoff gegen die Borreliose. Informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt, ob die Indikation für eine solche Impfung besteht.
Wie kann ich mich vor Zecken schützen?
Es ist keine Lösung, sich völlig von Wald und Wiesen fernzuhalten, daher sollte man sich gründlich vor Zecken schützen. Das Tragen von langer und eng anliegender Kleidung, sowie regelmäßiges Auftragen von Zeckenschutzsprays bieten guten Schutz. Haustiere, wie Hunde und Katzen sind ebenfalls vor Zecken zu schützen, da diese auch als Wirt für Zecken dienen können.
Es empfiehlt sich, nach jedem Waldbesuch oder jeder Outdooraktivität, folgende besonders anfälligen Körperstellen abzusuchen:
- Ellenbeugen
- Kniekehlen
- Hals
- Genitalbereich
- Knöchel
- Unterschenkel
- Ohren
- Achseln
Zecken suchen sich für ihren Biss, der genau genommen ein Stich ist, geeignete Körperpartien. Die Zecke bevorzugt weiche Haut und kann auf der Suche nach einer für sie guten Stelle auch mitunter stundenlang auf dem Körper umherwandern, weshalb auch Stellen in Frage kommen, die in der Regel nicht beim Waldspaziergang mit Gräsern und Sträuchern in Berührung kommen.
Was ist bei einem Zeckenbiss zu tun?
Sollten Sie doch einer sich vollsaugenden Zecke begegnen, dann sollten Sie zügig reagieren. Die Erreger sitzen im Darm der Zecke und je länger die Zecke am Körper ist, desto größer ist das Infektionsrisiko. Benutzen Sie nicht Ihre Finger zum Herausziehen, sondern geeignetes Werkzeug wie Zeckenhaken oder Zeckenpinzetten. Dadurch lässt sich die Zecke sicher und schonend herausdrehen bzw. herausheben. Die Drehrichtung spielt dabei keine Rolle. Beim Herausziehen mit den Fingern kann die Zecke leicht zerquetscht werden, wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht, da durch den Druck auf die Zecke die Erreger, die in den Verdauungsorganen der Zecke sitzen, erst in den Wirt gelangen.
Wenn mehr als eine Rötung und Schwellung auftritt: fragen Sie Ihren Arzt!
Ist die Zecke sorgfältig entfernt, dann sollten Sie die Einstichstelle desinfizieren und innerhalb der nächsten Tage regelmäßig beobachten. Es könnte eine Schwellung und Rötung (Erythema migrans-Wanderröte) um die Einstichstelle auftreten, die Hinweise auf eine Borrelien Infektion geben könnten.
In den meisten Fällen heilt ein Zeckenbiss komplikationslos ab. Sollten Sie jedoch Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Schwindel, Kopfschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden bemerken, dann empfiehlt es sich, den Hausarzt oder die Hausärztin zu konsultieren und darauf hinzuweisen, dass ein Zeckenbiss stattgefunden hat.
Quellen
- https://www.gesundheitsinformation.de/zeckenstich.2084.de.html
- https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_LymeBorreliose.html
- https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_FSME.html
- https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html