Leishmaniose: In diesen Ländern lauert die Infektionskrankheit.

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    Leishmaniose: In diesen Ländern lauert die Infektionskrankheit.

    Ein unfreiwilliges Urlaubs-Mitbringsel

    Afri­ka, Süd­west- und Zen­tral­asi­en, Indi­en, Süd- und Mit­tel­ame­ri­ka wer­den immer mehr zu belieb­ten Urlaubs­zie­len. Das war­me und tro­pi­sche Kli­ma zieht nicht nur Urlau­ber aus aller Welt an, son­dern bie­tet dar­über hin­aus auch opti­ma­le Lebens­be­din­gung für Sandmücken.

    Die Sand­mü­cken sind Über­trä­ger der Leish­ma­nia, eine rei­se­as­so­zi­ier­te Infek­ti­ons­krank­heit. Die Leish­ma­nia gehö­ren zu der Grup­pe der Pro­to­zoen. Dabei han­delt es sich um ein­zelli­ge Para­si­ten, die das Blut und die Haut mit­hil­fe der Mücken infi­zie­ren und Aus­lö­ser der Leish­ma­ni­o­se sind. Erre­ger­re­ser­voir sind nicht nur Men­schen son­dern auch Hun­de und Nage­tie­re. Eine direk­te Mensch-zu-Mensch-Infek­ti­on fin­det nicht statt.

    Es kommt jähr­lich zu über 2 Mil­lio­nen Infek­tio­nen. Über­wie­gend betrof­fen sind vor allem Men­schen mit schwa­chem Immun­sys­tem und Alte.

    Symptome

    Je nach Immun­sta­tus des Infi­zier­ten kann es zu Ver­laufs­for­men, die sich nur auf die Haut beschrän­ken und/oder zum Befall inne­rer Orga­ne kommen.

    Haut-Leishmaniose

    Die Haut-Leish­ma­ni­o­se ist auch unter den Namen Alep­po-Beu­le oder Ori­ent-Beu­le bekannt, da ins­be­son­de­re in Indi­en und Süd­west-Asi­en die Haut-Leish­ma­ni­o­se auf­tritt. Zuerst kommt es nach Wochen bis Mona­ten um die Ein­stich­stel­le zu ein­zel­nen oder vie­len röt­lich gefärb­ten Pickeln. Im wei­te­ren Ver­lauf ver­grö­ßern die­se sich und for­men eine Beu­le. Nach 2 bis 15 Jah­ren heilt die­se Beu­le von allei­ne wie­der ab, den­noch ver­bleibt an die­ser Stel­le meist eine Nar­be. Dar­über hin­aus kön­nen in sel­te­nen Fäl­len auch Schleim­häu­te, wie in Mund und Nase von der Leish­ma­nia befal­len sein.

    Viszerale Leishmaniose

    Bei der Vis­ze­ra­len Leish­ma­ni­o­se han­delt es sich um einen Befall der inne­ren Orga­ne, die unbe­han­delt töd­lich ver­läuft. Aus der Hin­di Spra­che stammt die Bezeich­nung “Kala-Azar”, was soviel wie schwar­zes Fie­ber bedeu­tet. Die Sym­pto­me sind indi­vi­du­ell und sehr ver­schie­den, da sie sich nach der Stär­ke des Immun­sys­tems richten.

    Es kommt zu all­ge­mei­nen Beschwer­den wie Fie­ber, Kopf- und Gelenk­schmer­zen, Lymph­kno­ten­schwel­lung und gege­be­nen­falls Gewichts­ver­lust. Im schlimms­ten Fall kommt es zu einer Ent­zün­dung der inne­ren Orga­ne, ins­be­son­de­re von Leber und Milz, gefolgt von Organ­ver­sa­gen. Bei einer Kno­chen­mark­s­in­fek­ti­on kommt es zu einer ver­min­der­ten Blut­bil­dung. Betrof­fe­ne sind leicht infekt­an­fäl­lig und kön­nen an einer ein­fa­chen Grip­pe ver­ster­ben. Dar­über hin­aus zei­gen sich gele­gent­lich Fle­cken an Hand­flä­che und Fußsohlen.

    Diagnostik

    Bevor Sie in Län­der rei­sen, in denen eine erhöh­te Infek­ti­ons­ge­fahr für Leish­ma­ni­o­se herrscht, soll­ten Sie sich aus­rei­chend gegen Mücken schüt­zen, um einer Infek­ti­on vor­zu­beu­gen. Für die Haut-Leish­ma­ni­o­se spielt die Dia­gnos­tik eine gerin­ge­re Rol­le. Bei der vis­ze­ra­len Leish­ma­ni­o­se zeigt sich im Blut ein Man­gel aller Zell­rei­hen, der Hin­wei­se auf eine Infek­ti­on geben kann. Aus­schlag­ge­bend ist ein direk­ter Erre­ger­nach­weis mit­tels Poly­me­ra­se­ket­ten­re­ak­ti­on, Blut­aus­strich oder indi­rekt mit­tels Antikörpertests.

    Therapie? Individuell!

    Nach aktu­el­len Leit­li­ni­en besteht kei­ne ein­heit­li­che The­ra­pie. Die Haut-Leish­ma­ni­o­se bedarf nicht immer einer The­ra­pie, da sie von allei­ne aus­heilt. Die Vis­ze­ra­le Leish­ma­ni­o­se hin­ge­gen erfolgt je nach Schwe­re­grad der Sym­pto­me indi­vi­du­ell. Dabei kom­men ver­schie­de­ne Anti-Para­si­ten­mit­tel zum Ein­satz. Eine ärzt­li­che Bera­tung ist daher unumgänglich. 

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