Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung drei Portionen Gemüse, das entspricht etwa 400 g und zwei Portionen Obst, also etwa 250 g täglich zu essen. Bei aller Mühe schaffen wir das nicht an jedem Tag. Abhilfe schaffen können – bis zu einem gewissen Grad – ein frisch gepresster Gemüsesaft. Doch regelmäßig stehen Säfte, vor allem die aus Obst, in der Kritik.
Inhaltsverzeichnis
Ist ein Gemüsesaft gesund?
Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist Säfte1), allen voran der Gemüsesaft in Maßen eine Möglichkeit, ausreichend Gemüse zu konsumieren. Zu beachten gibt es, dass viele Inhaltsstoffe wie unter anderem Vitamine, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe empfindlich auf Licht, Sauerstoff und Hitze reagieren können. Somit lässt sich sagen, dass je schneller die Zutaten konsumiert und je schonender sie verarbeitet werden, desto gesünder ist der Saft. Selbstverständlich gilt auch, je frischer die Zutaten sind, desto mehr gesunde Inhaltsstoffe stecken in ihnen und sind die Zutaten auch noch aus biologischem Anbau, so schont dies die Umwelt und ist gut für die eigene Gesundheit. Auch wenn Bio Gemüse nicht mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält als die unterschiedlichen konventionell angebauten Gemüsesorten, so enthalten diese mehr gesunde sekundäre Pflanzenstoffe. Es gibt Hinweise, dass zum Beispiel das Lycopin, ein sekundärer Pflanzenstoff, in Tomaten, in Kombination mit weiteren Inhaltsstoffen dieses Nachtschattengewächses eine schützende Wirkung bei Prostatakrebs 2) haben kann.
Warum frisch gepressten Saft trinken
Zum einen kann man sagen, dass frisch gepresste Säfte anders schmecken als fertige Säfte. Egal wie gut und renommiert der Hersteller ist, wenn Qualität und Frische der Zutaten stimmen, dann ist ein frisch gepresster Saft aus einem Slow Juicer an Geschmack und Nährstoffdichte nicht zu überbieten.
Im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung lässt sich frisch gepresster Saft hervorragend einsetzen. Das Trendthema Saftfasten hat durch Souping Konkurrenz bekommen, was sicher auch daran liegt, dass Obstsäfte zwar einen hohen Anteil an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen haben, allerdings auch wahre „Zuckerbomben“ sein können. Selbst hergestellter Tomatensaft oder Möhrensaft, eventuell mit feldfrischen Kräutern oder Gewürzen als Zusätze oder eigene Mischung nach Gusto und Saisonkalender motivieren beim Durchhalten einer entschlackenden Saftkur. Gute Vorsätze lassen sich besser durchhalten, wenn die Produkte gesund und lecker sind.
Diese Zutaten eignen sich besonders für einen leckeren und gesunden Gemüsesaft
Vorab gesagt, ist ein Gemüsesaft gesünder als ein Obstsaft. Dies gilt nicht, weil Gemüse mehr Vitamine besitzt als Obst, sondern weil Obst mehr Fruchtzucker enthält, als Gemüse. In einem Interview erklärt der Ernährungsberater Professor Dr. Nicolai Worm, dass sich überschüssige Fruktose – Fruchtzucker – in der Leber als Fett gespeichert wird. So entsteht die nicht-alkoholische Fettleber.
Grundsätzliche lassen sich praktisch alle Obst- und Gemüsesorten, sowie Kräuter entsaften. Angefangen bei ganz gewöhnlichen Sorten wie Orangen und anderen Zitrusfrüchten, Äpfeln, Tomaten, Möhren bis hin zu exotischeren Sorten wie Rote Bete, Sellerie, Grün- und Weißkohl, Avocado, Ingwer, Minze oder Petersilie. Beim Entsaften gilt: “Erlaubt ist, was gefällt.”
Wenn man selbst einen gesunden und leckeren Obst- oder Gemüsesaft herstellen möchte gilt, dass er überwiegend aus Gemüse bestehen sollte und sparsam eingesetztes Obst überwiegend für den Geschmack verantwortlich sein sollte.
Zur Verfügung standen zwei Entsafter. Bei beiden handelt es sich um sogenannte Slow Juicer, die die Zutaten zerquetschen und auf diesem Weg entsaften. Dies geschieht mit etwa 45 bis 80 Umdrehungen pro Minute sehr langsam und schonend. Im Gegensatz dazu arbeiten Zentrifugenentsafter mit bis zu 15.000 Umdrehungen/Minute arbeiten. Grundsätzlich ist dem Slow Juicer der Vorzug zu geben, da sich Obst und Gemüse beim Entsaften nicht erwärmen und kaum Luft unter den Saft gewirbelt wird, was den Gehalt an gesunden Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen möglichst hochhält.
Vergleichstest zwischen dem Angel Juicer und dem Byzoo
Für den Test haben wir jeweils drei verschiedene Säfte produziert. Unsere Kriterien waren dabei die Saftausbeute, die benötigte Zeit, die Handhabung, die Reinigung und die Lautstärke.
Der erste Test war der Wintersaft, bestehend aus Äpfeln, Karotten, Ingwer, Orangen und Zitrone. Die Entsafter hatten keinerlei Schwierigkeiten mit den Zutaten, die man der Einfüllöffnungen entsprechend zuschneiden muss. Der teurere Angel Juicer presste in 5 Minuten und 30 Sekunden 600 ml dünnflüssigen Saft, der Byzoo benötigte doppelt so lange, hatte allerdings eine Saftausbeute von zusätzlichen 100 ml.
Der zweite Saft mit dem Namen Brainfit stellte dann eine unerwartete Herausforderung dar. Er bestand aus Spinat, Avocado, Walnüssen, Chiasamen und Kokoswasser. Während sich der Byzoo wacker schlug und innerhalb von 10 Minuten immerhin 500 ml Saft produzierte, entlockte der Angel Juicer den Zutaten in fast der selben Zeit gerade mal 200 ml. Der Angel Juicer ist eher für harte Zutaten geeignet und kann sogar Nuss- und Mandelmus herstellen, auf das Entsaften weicher und fetthaltiger Gemüse- und Obstsorten sollte man bei ihm eher verzichten, zumal sich eine Avocado tendenziell nicht entsaften, sondern nur pürieren lässt.
Beim dritten Saft, dem Darmreiniger, lagen beide Entsafter gleichauf. Für diesen Saft wurden Weißkohl, Äpfel, Karotten, Fenchel und Petersilie ausgepresst. Der Angel Juicer hatte seine Nase leicht vorn und erledigte seine Arbeit nach 11 Minuten und 30 Sekunden, während der Byzoo 3 Minuten und 30 Sekunden länger benötigte. Beide produzierten 700 ml Saft.
Insgesamt liegen die Entsafter in unserem Test in Etwa gleichauf. Der Byzoo punktet mit einfacherer Handhabung und einem niedrigeren Geräuschpegel, allerdings wird der Motor nach längerer Nutzung warm. Der niedrigere Preis schlägt sich auch in den verarbeiteten Materialien nieder. Während der Angel Juicer aus Edelstahl gefertigt wird, kommt der Byzoo in Kunststoff daher, der sich leider mit der Zeit auch verfärben kann. Nach dem Pressen und dem Genuss kommt das Reinigen. Wer das Gerät direkt auseinanderbaut und reinigt, wird mit einer einfachen und schnellen Reinigung belohnt, wer die Obst- und Gemüsereste antrocknen lässt, muss hinterher mehr schrubben.
Wer möglichst flüssigen Saft mit minimalem Fruchtfleischanteil wünscht, für den ist der Angel Juicer der Entsafter der Wahl.
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Byzoo | Angel Juicer | |
Modell | Rhino Slowjuicer | 5500 |
Material | Walze aus Kunststoff | Edelstahl |
Reinigung | sofort reinigen, Bürste im Lieferumfang | sofort reinigen, Bürste im Lieferumfang und als Zubehör |
Ergiebigkeit | hoch, hängt von den Zutaten ab | hoch, hängt von den Zutaten ab |
Handling | einfaches Handling | einfaches Handling |
Fazit
Beide Slow Juicer nehmen es problemlos mit harten Gemüsen wie Karotten und Rote Bete auf, auch Salate und Kräuter werden mühelos entsaftet, sogar Granatäpfel stellen kein Problem dar. Gefrorene Beeren, Avocados oder Zitrusfrüchte sind da schon eher eine Herausforderung, weil sie das feine Sieb, dass das Fruchtfleisch zurückhalten soll, verstopfen können. Daher sollte man beim Entsaften auf die Reihenfolge achten und gegebenenfalls zwischendurch das Sieb ausspülen. Wer nur für den Eigenbedarf produziert, der sollte ohnehin keine Schwierigkeiten mit zugesetzten Sieben bekommen.