Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln, leiden circa 15% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland an Übergewicht. Das sind fast zwei Millionen Kinder und Jugendliche zwischen drei- und 17 Jahren. Knapp 8,5% der 14–17-Jährigen leiden sogar unter sehr starkem Übergewicht – auch bekannt unter dem medizinischen Begriff Adipositas. Obwohl das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung in Deutschland tendenziell steigt, ist Adipositas ein zunehmendes Problem.
Eine krankhafte Fettleibigkeit sollte nicht unterschätzt werden und kann schwere gesundheitliche Folgen mit sich bringen, wie unter anderem:
- erhöhte Blutfettwerte
- Verschleiß und Schädigung der Gelenke oder
- Diabetes mellitus Typ 2.
Der Diabetes mellitus Typ 2 wurde früher auch als Altersdiabetes bezeichnet, da ihn vermehrt ältere Menschen bekommen haben. Allerdings sind heutzutage auch immer öfter junge Leute von der Erkrankung betroffen. Im Gegensatz zum Typ 1 handelt es sich hier nicht um eine Autoimmunerkrankung. Obwohl eine genetische Veranlagung mitbeteiligt zu sein scheint, sind hier die Umweltfaktoren ausschlaggebend. Durch eine Ernährung mit zu großen Mengen an Zucker und einem Bewegungsmangel ist ein ständiges Überangebot an Zucker vorhanden. Um den ganzen Zucker in die Zellen zu transportieren und verwerten zu können, muss die Bauchspeicheldrüse im Akkord arbeiten. Dadurch reagieren die Zellen irgendwann nicht mehr so gut auf das Insulin und es entsteht eine Art ‘Resistenz’. Es ist mehr Insulin nötig, um die Zuckermengen zu bewältigen. Daraufhin erschöpft die Bauchspeicheldrüse und es kommt zu einem Mangel. Der Blutzuckerspiegel steigt.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für Fettleibigkeit
Häufige Ursachen für eine krankhafte Fettleibigkeit ist eine zu ölhaltige und zuckerreiche Ernährung, mangelnde Bewegung, zu wenig Schlaf, Stress und auch eine genetische Disposition kann Einfluss nehmen.
Die Ernährung beeinflusst bereits im Kindesalter das Wachstum und die Entwicklung des Körpers und der Psyche. Daher sollte besonders Wert auf eine gesunde und ausgewogene Essgewohnheit gelegt werden, die das Kind bis ins Erwachsenenalter prägen kann. Eine gesunde Essgewohnheit beugt ernährungsbedingten Krankheiten, wie z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates, vor.
Übergewicht kann jedoch nicht nur schädliche Folgen für den körperlichen Zustand haben, sondern auch negativen Einfluss auf die Psyche eines Menschen nehmen. Kinder und Jugendliche, die an starkem Übergewicht leiden, werden oftmals von Gleichaltrigen gehänselt und ziehen sich immermehr zurück. Dadurch geraten die Betroffenen oft in einen Teufelskreislauf der ungesunden Ernährung, da es häufig zum sogenannten “Frustessen” kommt.
Einflüsse auf das Essverhalten
Das Essverhalten der Kinder und insbesondere der Jugendlichen hängt von verschiedenen Einflüssen der Umwelt ab.
Eine wichtige Rolle spielt vor allem der familiäre Einfluss: Elternteile sollten stets darauf achten, ein ausreichendes Angebot gesunder Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen und eine gesunde Esskultur sicherzustellen, während sie eine vorbildliche Rolle einnehmen.
Oft werden Kinder von bestimmten Ritualen beim gemeinsamen Essen geprägt. Beispielsweise kann der Mittagstisch zusammen gedeckt werden und jedes Familienmitglied beim Kochen helfen. Gegessen wird dann erst, wenn alle am Tisch sitzen und das Essen beendet, wenn alle Familienmitglieder fertig gespeist haben. Rituale, wie diese können dabei helfen, mehr Bewusstsein für eine gesunde Ernährung zu schaffen und ein geregeltes Essverhalten zu etablieren.
Prävention und richtige Ernährung
Es sollte darauf geachtet werden, dass Kinder zu festen Zeiten regelmäßig essen. Auch sollte eine flüchtige Nahrungsaufnahme vor Computer oder Fernseher vermieden werden, da so das Sättigungsgefühl durch starke Ablenkung verzögert wird.
Um eine gesunde Ernährung zu führen, sollte die Vielzahl an ausgewogenen Lebensmitteln ausgekostet werden. Vor allem Lebensmittel, die reich an Vitaminen und Nährstoffen sind und dafür arm an Kohlenhydraten, können eine gesunde Ernährung unterstützen. Ballaststoffe bieten eine gute Grundlage, da sie zu einem langen Sättigungsgefühl führen, den Cholesterinspiegel senken und eine entschlackende Wirkung haben. Pflanzliche Fette sollten nicht hoch erhitzt werden, denn dadurch wird ein Großteil der darin enthaltenen Nährstoffe zerstört. Um diverse Speisen herzurichten, beispielsweise anzubraten, sollte zudem auf tierische Fette zurückgegriffen werden. Auf hohe Mengen Salz und Zucker sollte verzichtet werden, daher bietet es sich an, überwiegend Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken.
Aber nicht nur eine schlechte Ernährung kann zu Übergewicht führen, sondern auch ein Mangel an Bewegung. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, sportliche Aktivitäten in den Alltag zu integrieren. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich sportlich zu betätigen, besonders gelenkschonend und effektiv ist das Schwimmen. Dieser Sport ermöglicht insbesondere übergewichtigen oder gelenkskranken Menschen eine angenehme und wirkungsvolle Art der Gewichtsreduktion. Demnach ist eine aktive körperliche Betätigung eine grundsätzliche Vorraussetzung, um Übergewicht vorzubeugen.