Bereits in den ersten Monaten des Lockdowns Anfang 2020 stellte das Robert-Koch-Institut (RKI) anhand einer Umfrage in der erwachsenen Bevölkerung einen Gewichtsanstieg von monatlich einem Kilo pro Person fest. Zurückgeführt werden kann dies sowohl auf einen Bewegungsmangel als auch auf Veränderungen des Ernährungsverhaltens durch erhöhten Stress und die häusliche Isolation. Obwohl davon ausgegangen werden könnte, dass gerade zu Hause im Homeoffice eine gesunde Ernährung leichter fällt, scheint dies in der Praxis nicht der Fall zu sein. Daher besteht in Bezug auf die Ernährung im Homeoffice Handlungsbedarf.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Folgen von ungesunder Ernährung und Überernährung
- 2 Auswirkung von ungesunder Ernährung auf die Arbeitsleistung
- 3 Wie kann ich mich im Homeoffice gesund ernähren?
- 4 BGM-Maßnahmen zur Ernährung: Wie kann ich meine Mitarbeiter im Homeoffice dabei unterstützen?
- 5 Selbsttest: Ernähre ich mich gesund?
Folgen von ungesunder Ernährung und Überernährung
Gesundheitliche physische sowie psychische Folgen von ungesunder Ernährung und Überernährung wurden in zahlreichen Studien bewiesen und zählen zu den größten Risikofaktoren für chronische Krankheiten und eine damit verbundene vorzeitige Sterblichkeit. Die typischen Folgen sind Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes. Übergewicht kann zudem zu zahlreichen orthopädischen Problemen führen. Ebenso zeigen Studien einen Zusammenhang zwischen ungesunder Ernährung und Depressionen auf.
Auswirkung von ungesunder Ernährung auf die Arbeitsleistung
Nicht nur die Gesundheitsgefährdung durch ungesunde Ernährung und dadurch entstehende Fehltage haben Auswirkungen auf die Arbeit, sondern auch die Leistung wird durch die Ernährung beeinflusst. Ungesunde Ernährung vermindert die Konzentrationsfähigkeit, erhöht die Müdigkeit und führt dadurch zu einem Leistungsabfall während der Arbeit. Ernährt man sich dagegen ausgewogen, fördert man nicht nur die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden, sondern auch die geistige Arbeitsleistung, wird stressresistenter und damit belastbarer.
Wie kann ich mich im Homeoffice gesund ernähren?
Eine gesunde Ernährung im Homeoffice kann ganz einfach umgesetzt werden, indem man plant. Überlegen Sie am besten bereits am Wochenende, was es in der kommenden Woche zu essen geben soll und kaufen Sie dementsprechend ein. Wer seinen Kühlschrank mit gesunden Lebensmitteln füllt, gerät gar nicht erst in die Gefahr, ungesund zu essen. Idealerweise kocht man selbst frische Mahlzeiten. Falls Sie mittags dafür keine Zeit haben sollten, können Sie sich das Mittagessen bereits am Abend zuvor vorbereiten. Viele gesunde Mahlzeiten lassen sich auch ohne Probleme einfrieren, sodass diese bei Bedarf nur schnell aufgetaut werden müssen. Auch gesunde Snacks sollten bei der Planung integriert werden, damit es zu keinen Heißhungerattacken kommt.
Nicht nur was gegessen wird, sondern auch wie gegessen wird, ist wichtig. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten und essen Sie nicht nebenbei. Zu der richtigen Ernährung gehört auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wer das Trinken am Tag häufig vergisst, hat möglichst immer eine Flasche Wasser im Blickfeld auf dem Schreibtisch stehen.
BGM-Maßnahmen zur Ernährung: Wie kann ich meine Mitarbeiter im Homeoffice dabei unterstützen?
Auch im Homeoffice können BGM-Maßnahmen zur gesunden Ernährung stattfinden. Für die Ernährungsberatung und Kochkurse bieten sich Onlineveranstaltungen geradezu an. Zahlreiche Lieferdienste führen gesunde Mahlzeiten, welche gegebenenfalls für Mitarbeiter anstelle von Snacks im Büro angeboten oder bezuschusst werden könnten. Gemeinsame Online-Kochkurse der Mitarbeiter können nicht nur eine gesunde Ernährung im Homeoffice unterstützen, sondern gleichzeitig als Teamevent das Miteinander unter Kollegen fördern.
Selbsttest: Ernähre ich mich gesund?
Hinterfragen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten mit folgenden Fragen:
- Esse ich täglich Obst und Gemüse?
- Koche ich häufiger selbst, anstatt Fastfood zu essen?
- Esse ich täglich Süßigkeiten?
- Bin ich nach dem Essen müde?
- Habe ich in den letzten Wochen oder Monaten an Gewicht zugenommen?
- Trinke ich mindestens zwei Liter (Wasser) am Tag?