Laut der World Health Organisation ( WHO1)) leiden rund zwei Milliarden Menschen unter Eisenmangel. Die Anämie, auch unter dem Begriff Blutarmut bekannt, bezeichnet den Mangel an Hämoglobin2) (Blutfarbstoff). Dieses transportiert Sauerstoff aus der Lunge durch den gesamten Körper, um alle Zellen mit frischem Sauerstoff zu versorgen und im Gegenzug Kohlenstoffdioxid aufzunehmen, der über die Lunge wieder abgeatmet wird. Ein großer Teil der Anämien ist auf einen Eisenmangel aufgrund von Fehl- oder Mangelernährung zurückzuführen. Weitere Faktoren sind Infektionskrankheiten, die überwiegend in Afrika, Teilen Südamerikas und Südostasien vorkommen. Darunter fallen beispielsweise Malaria, Parasitenbefall oder Mangel an anderen Nährstoffen. Es ist auch ein Eisenmangel ohne Auftreten einer Anämie möglich.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was Sie über Eisen wissen sollten
- 2 Was bewirkt Eisen in unserem Körper?
- 3 Ursachen für einen Eisenmangel
- 4 Wieviel Eisen benötigt man pro Tag?
- 5 Welche Lebensmittel7) liefern dem Körper Eisen?
- 6 Wozu benötigt der Körper Eisen?
- 7 Welche Folgen kann der Eisenmangel haben?
- 8 Wie stellt der Arzt einen Eisenmangel fest?
- 9 Die Stadien des Eisenmangels
- 10 Ursachenforschung und Differentialdiagnose nicht vergessen
- 11 Therapiemöglichkeiten
- 12 Wer gehört zu den Risikogruppen?
- 13 Eisenmangel vorbeugen
- 14 Eisen als Nahrungsergänzung supplementieren
- 15 Quellen
Was Sie über Eisen wissen sollten
- Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement und kann vom Körper nicht selbst erzeugt werden.
- Ein Eisenmangel (Sideropenie), kann das tägliche Leben unter anderem durch Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Haarausfall negativ beeinflussen.
- Ein Mangel wird mittels Blutbild festgestellt. Hier zeigen sich die Blutkörperchen klein und blass.
- Die Krankheit verläuft in drei Stadien, die dritte Stufe ist als Eisenmangelanämie bekannt.
- Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten sowie Wege, der Krankheit vorzubeugen.
Was bewirkt Eisen in unserem Körper?
Eisen ist ein essenzielles, also lebenswichtiges Spurenelement, dass unsere Körper nicht selbst produzieren kann und somit über die Nahrung zugeführt werden muss. Die roten Blutkörperchen nehmen Sauerstoff in der Lunge auf, binden ihn und transportieren ihn in alle Körperzellen. Auf dem Rückweg zur Lunge sorgen besagte Blutkörperchen für den Abtransport von Kohlenstoffdioxid aus den Zellen. Das CO2 wird dann über die Lunge abgeatmet, bevor die Blutkörperchen erneut Sauerstoff aufnehmen.
Des Weiteren ist Eisen an verschiedenen Stoffwechselprozessen unseres Körpers beteiligt. Es unterstützt die Gehirnentwicklung bei Kindern und hilft unseren Muskeln bei der Sauerstoffspeicherung. Des Weiteren stärkt es unser Immunsystem und kann bei der Abwehr von Infekten helfen. Da unser Körper dieses Element nicht selbst herstellen kann, muss Eisen über eine ausgewogene Ernährung zugeführt werden.
Im Körper eines gesunden Durchschnittsmenschen finden sich etwa 3 bis 5 Gramm Eisen. Da unser Körper kein geschlossener Kreislauf ist, verlieren wir täglich etwa 1 bis 2 Milligramm Eisen, das wir über die Nahrung wieder zuführen müssen.
Produkte & Dienstleistungen (0)Ursachen für einen Eisenmangel
Wir alle verlieren Eisen – jeden Tag. Auch wenn es sich dabei im Schnitt um lediglich 1 bis 2 Milligramm handelt. Bei Frauen im gebärfähigen Alter während ihrer Periode sind es pro Tag etwa 2 bis 3,5 Milligramm. Auf natürlichem Weg verlieren wir Eisen täglich über unsere Darmausscheidungen, kleine Verletzungen und Regelblutungen. Diese Verluste sind grundsätzlich durch eine ausgewogene Ernährung leicht auszugleichen.
Zu größeren Verlusten kommt es beispielsweise nach einer Blutspende, einer Operation oder einem Unfall. Diesen bisweilen massiven Verlust bemerken wir leicht, schwieriger sind zum Beispiel eher selten vorkommende Probleme bei der Aufnahme von Eisen zu erkennen. So können eine einseitige Ernährung, Magersucht, die Einnahme bestimmter Medikamente oder chronische Darmerkrankungen zu einer Störung4) der Eisenaufnahme führen.
In Entwicklungsländern sind auch Krankheiten wie Malaria und Parasiten wie Würmer für den Verlust beziehungsweise die Malabsorption verantwortlich.
Wieviel Eisen benötigt man pro Tag?
Unser Körper verliert ca. 1 mg bis 2 mg Eisen pro Tag über Schweiß, Urin, Stuhl und Blut. Bei Frauen, die ihre Periode haben, schwanger sind oder stillen ist der Bedarf deutlich höher. Der Bedarf bei Schwangeren5) liegt bei bis zu 3 mg, da im letzten Schwangerschaftsdrittel die Plazenta und der Fetus ebenfalls mit Sauerstoff versorgt werden müssen. Stillende haben einen Eisenbedarf von 2 mg täglich. Unser Körper kann nur etwa 10 Prozent des in der Nahrung befindlichen Eisens aufnehmen, daher sollte die tägliche Eisenaufnahme bei 10 bis 20 mg liegen.
- Kinder (1–7 Jahre): 8 mg
- Kinder (7–10 Jahre): 10 mg
- Jugendliche (10–19 Jahre): 12 mg bis 15 mg
- Erwachsene (19–50 Jahre): 10 mg bis 15 mg
- Erwachsene über 50: 10 mg
- Stillende: 20 mg
- Schwangere: 30 mg
Um das täglich entstehende Defizit auszugleichen, sollte man täglich Eisenlieferanten in den Speiseplan einbauen. Der Mensch verfügt über einen Eisenspeicher, mit dem sich für eine gewisse Zeit ein Eisenunterversorgung ausgleichen lässt. Wenn diese Speicher aufgebraucht sind, kann es zu einer Eisenmangelanämie kommen. Spätestens dann sollte man die Speicher wieder füllen. Dies geschieht über einen Arzt, der eine Mischung aus eisenreicher Ernährung und Eisensubstitution empfehlen kann. Ein Arzt kann in speziellen Fällen auch eine Eiseninfusion empfehlen, dies geschieht, wenn der Patient beispielsweise die Eisenpräparate nicht verträgt oder die Wirkung zu schwach ist.
Welche Lebensmittel7) liefern dem Körper Eisen?
Auf einem ausgewogenen Speiseplan sollten sowohl pflanzliche als auch tierische Eisenlieferanten zu finden sein. Der Hauptunterschied zwischen ihnen ist die Eisenresorption, das bedeutet die Fähigkeit des Körpers Eisen aus der Nahrung aufzunehmen.
Fleisch enthält eisenhaltiges Hämoglobin, welches da es dem des Menschen ähnelt, sehr leicht aufgenommen wird. Es ist auch als Hämeisen bekannt und aufgrund seiner Eigenschaften ein zweiwertiges Eisen. Es verfügt über eine hohe Bioverfügbarkeit. Die Resorption liegt bei etwa 20 % des aufgenommenen Eisens. Der Eisenanteil in Pflanzen ist deutlich niedriger als in Fleisch. Unser Körper resorbiert Eisen über die Schleimhaut im Dünndarm. Im Enterozyten – die obere Zellschicht der Darmzotten (fingerförmige Erhebungen) – wird unter anderem aufgenommenes Eisen in Ferritin gespeichert, um im Eisenspeicher gelagert oder über ein Speichereiweiß an das Blut abgegeben zu werden.
Vorher muss es allerdings erst im Dünndarm umgebaut werden (oxidieren), damit es vom Körper verwertet werden kann. Vom pflanzlichen Eisen nimmt unser Körper nur etwa 5 % auf. Das Transferrin transportiert das Eisen ins Blut, wo es mittels der Transferrinrezeptoren an die Zellen übergeben wird. Es sind jedoch noch weitere Transportproteine für den Transport von Metallen im Körper zuständig, wie beispielsweise DMT (Divalent metal ion transporter/Transporteur zweiwertiger Metallionen). Die Eisenaufnahme hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Sind beispielsweise die Eisenreseven im Körper erschöpft, so ist die Eisengewinnung effizienter.
- Leber, insbesondere vom Schwein und vom Kalb
- Rindfleisch
- Blut- oder Leberwurst
- Kochschinken
- Miesmuscheln
- Thunfisch
- Dinkelbrot
- Haferflocken
- gedünstete Pfifferlinge
- getrocknete Steinpilze
- gedünstete Schwarzwurzeln
- Erdbeeren
- Naturreis
Bei den Eisenwerten sollte man unbedingt auf die Portionsgröße achten. Oft berechnen sich die Mengen nicht auf 100 Gramm, sondern auf durchschnittliche Portionsgrößen, wie etwa eine Scheibe Kalbsleber.
Was fördert die Eisenaufnahme?
Es gibt einige Faktoren, die die Eisenaufnahme fördern können. Zum Beispiel sollte man Eisen gemeinsam mit Vitamin C kombinieren. So bieten sich Haferflocken und etwas frisches Obst wie Orangen an, oder frische Paprika zu Wildreis. Fermentierte Produkte wie Sauerkraut oder Kimchi unterstützen die Aufnahme von Spurenelementen wie Eisen, da die Fermentation die Phytinsäure abbaut, die die Aufnahme der Spurenelemente blockiert. Auch der Verzehr von Fleisch fördert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen.
Was hemmt die Eisenaufnahme?
So wie Vitamin C die Eisenaufnahme befördert, so blockieren manche Lebensmittel die Aufnahme von Eisen. Manche Nahrungsbestandteile sind in der Lage das Eisen im Darm zu binden, sodass es nicht aufgenommen, sondern ausgeschieden wird. Beispielsweise hemmen Tannine sowohl in Rotwein als auch in grünem und schwarzem Tee die Eisenaufnahme, aber auch die Oxalsäure in Rhabarber, Spinat, Mangold oder Roter Beete, sowie Phytat – ein Anti-Nährstoff in Getreide und Hülsenfrüchten, der Mineralstoffe wie Eisen bindet – blockieren eine Eisenaufnahme. Außerdem können andere Lebensmittel, wie etwa Kaffee oder Milchprodukte, oder Nahrungsergänzung mit Kalzium und Magnesium der Aufnahme von Eisen im Wege stehen.
Wozu benötigt der Körper Eisen?
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Körper Eisen für die Produktion von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff benötigt, der für den Sauerstofftransport zu den Zellen und den Abtransport von Kohlendioxid essenziell ist.
Eine Sideropenie (griech. σίδηρος síderos „Eisen“ und πενία, penía „Mangel“) auch bekannt als Eisenmangel kann durch viele unterschiedliche Faktoren und durch die unterschiedliche Lebensweise eines jeden einzelnen entstehen.
Während alle Menschen täglich durch Stuhlgang, Urin oder kleinere Verletzungen eine kleine Menge an Eisen verlieren, leiden mehr Frauen als Männer an diesem Krankheitsbild, da diese durch die monatliche Blutung durchschnittlich 15 mg – 40 mg Eisen verlieren. Der Bedarf an diesem essenziellen Spurenelement erklärt sich sowohl durch diesen offensichtlichen ebenso wie über den versteckten Eisenverlust.
Des Weiteren können bestimmte Ernährungsformen wie die vegetarische oder vegane Ernährung dieses Defizit begünstigen. Ein erheblicher Anteil des benötigten Eisens kann durch den Verzehr von rotem Fleisch aufgenommen werden, welches von diesen Personengruppen nicht konsumiert wird. Erschwerend kommt hinzu, dass das Eisen aus pflanzlichen Quellen schlechter vom Körper aufgenommen wird als aus tierischen Quellen. Daher sollte man bei einer fleischlosen Ernährung besonders darauf achten, dass man Lebensmittel zu sich nimmt, die eine Eisenaufnahme unterstützen, wie etwa Vitamin-C-haltige Produkte und gleichzeitig die meiden, die die Eisenaufnahme behindern, wie etwa Kaffee oder Tee.
Zudem können weitere Faktoren wie die Einnahme bestimmter Medikamente, Operationen oder ein genetischer Defekt zu einem Eisenmangel führen.
Welche Folgen kann der Eisenmangel haben?
Der Mangel an Eisen kann zur Blutarmut, der Eisenmangelanämie führen.
- Abgeschlagenheit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- chronische Müdigkeit (Chronic Fatigue Syndrom)
- Schlafstörungen
- Haarausfall (Alopezie)
- Nagelbrüchigkeit
- muskuläre Schwäche
- kognitive Störungen
- Restless-Legs-Syndrom
- Tumorerkrankungen
- chronische entzündliche Erkrankungen
- Magen-Darm-Erkrankungen (beispielsweise bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten)
- chronische Erkrankungen von Herz, Leber oder Nieren
- Geschwüre in Magen oder Darm
Wie stellt der Arzt einen Eisenmangel fest?
Ein Eisenmangel wird in der Regel aufgrund von Symptomen festgestellt. Selbstverständlich müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Um einen Eisenmangel zu bestätigen, macht der Arzt eine Blutuntersuchung und schaut nach folgenden Parametern8): Hb (Hämoglobin), MCV (durchschnittliches Volumen der Erytrozyten), MCH (durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin), Ferritin (Speichereiweiß für Eisen), Transferrinsättigung (gibt Auskunft darüber, wieviel Transferrin Eisen gebunden hat – man könnte das Transferrin auch als Eisentransporter bezeichnen) und CRP (Entzündungsparameter im Blut). Der CRP-Wert ist wichtig, da eine Entzündung im Körper einen falschen zu hohen Eisenspeicherwert anzeigen kann.
Der Hämoglobinwert ist vom Alter und Geschlecht abhängig. Als grober Richtwert kann man sagen, dass Werte von 12.0 — 16.0 g/ dl bei Frauen und 14.0 — 18.0 g /dl bei Männern im Normbereich liegen. Im Zweifelsfall kann der Arzt darüber Auskunft geben und Empfehlungen aussprechen.
Hämoglobin wird als Hb-Wert gemessen, dieser gibt die Konzentration der roten Blutkörperchen an. Ist dieser unter dem Normalwert wird eine Anämie, eine Blutarmut, festgestellt. Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass der Hb-Wert nur Aussage über das Eisen im Blut zulässt und nichts über den „Füllstand“ der Eisenspeicher aussagt.
Daher muss eine weitere Untersuchung des Blutes erfolgen. Dieses Mal wird das Serum-Ferritin vom Arzt untersucht. Dieser kann über den Wert des Ferritins feststellen, ob ausreichend Eisen im Körper vorhanden ist, oder ob ein Mangel vorliegt. Das Defizit lässt sich sogar quantifizieren. Falls ein Eisenmangel vorliegt, wird nun eine Ursachenforschung betrieben.
Der Arzt wird zur Diagnose der Anämie nicht ausschließlich das Serum-Eisen messen. Dieser Wert ist allein nicht aussagekräftig, da er starken Schwankungen unterworfen ist. Wurde kurz vor der Blutentnahme ein sehr eisenhaltiges Nahrungsmittel zu sich genommen, kann es den Wert beeinflussen.
Die Stadien des Eisenmangels
Die Bezeichnung Eisenmangel ist etwas zu grob und wird den unterschiedlichen Stadien nicht gerecht. Die empfohlenen Therapien entscheiden sich während der unterschiedlichen Stadien.
Stadium I – Speichereisenmangel auch prälatenter Eisenmangel:
Es wird zu wenig Eisen über die Nahrung aufgenommen. Die Bildung roter Blutkörperchen funktioniert uneingeschränkt, da auf das Speichereisen zurückgegriffen wird. Das Serum-Ferritin – die Menge des Ferritins, also dem Speichereiweiß für Eisen im Blutserum – nimmt ab. Erste Symptome können Müdigkeit oder eine eingeschränkte kognitive Leistungsfähigkeit sein.
Stadium II – eisendefizitäre Erythropoese auch funktioneller Eisenmangel:
Alle Blutkörperchen werden im Knochenmark gebildet. Ist der Eisenspeicher, der unter anderem ebenfalls im Knochenmark liegt, leer, kann der Körper keine neuen roten Blutkörperchen aus Speichereisen mehr bilden. Das Serumeisen sinkt ab. Liegt der Serumferretin Wert bei unter 15µg/l spricht man davon, dass die Eisenspeicher leer sind. Die Zellen werden nicht mehr ausreichend mit Eisen versorgt. Die Symptome sind immer noch unspezifisch, der Hämoglobinwert liegt im Normbereich.
Stadium III – Eisenmangelanämie:
Unter anderem sinkt der Hämoglobinwert deutlich ab, sodass man von einer Eisenmangelanämie spricht. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, ausreichend rote Blutkörperchen zu produzieren. Der Eisenmangel ist so weit fortgeschritten, dass er sich in vielen unterschiedlichen Beschwerden bemerkbar machen kann. Diese wären zum Beispiel: Kopfschmerzen, Blässe, Schwindel, Kurzatmigkeit oder chronische Müdigkeit.
Ursachenforschung und Differentialdiagnose nicht vergessen
Der Arzt – der Hämatologe oder auch ein Internist sind die richtigen Ansprechpartner – kann recht leicht eine Anämie diagnostizieren, doch ist ein Mangel an Eisen oder eher ein Mangel an Vitamin B 12 ursächlich verantwortlich? Auch wenn man weiß, dass eine Anämie vorliegt ist es wichtig, die Ursache zu ermitteln. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man an einer Anämie, also Blutarmut leidet, weil man sich streng vegetarisch ernährt oder ob ein bösartiger Tumor in einem wächst. Es reicht also nicht, die Symptome zu behandeln, wenn die Ursache nicht zweifelsfrei geklärt ist.
Therapiemöglichkeiten
Bevor die Behandlung einsetzt, ermittelt der behandelnde Arzt die Ursache und den Grad des Mangels. Dies und die Verträglichkeit der in Frage kommenden Präparate entscheiden über die Therapie. Mögliche Nebenwirkungen auf die Eisengabe können Krämpfe, Übelkeit und Verstopfung sein.
- Orale Supplementierung:
Oftmals werden Eisentabletten verschrieben. Diese kann man als herkömmliche Tabletten oder in gelöster Form zu sich nehmen.
- Intravenöse Supplementierung:
Alternativ ist auch eine Eiseninfusionen direkt über die Venen möglich. Dies geschieht immer in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Wer gehört zu den Risikogruppen?
Aufgrund des erhöhten Bedarfs sind insbesondere Schwangere und stillende Mütter vom Eisenmangel betroffen. Schwangere sollten etwa doppelt so viel Eisen wie ein herkömmlicher Erwachsener zu sich nehmen, da das Spurenelement für die Entwicklung des heranwachsenden Kindes maßgeblich ist. Zudem kann ein Mangel bei der Mutter eine Frühgeburt oder Unterernährung des Babys als Folge nach sich ziehen.
Nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch nach der Entbindung muss frau auf eine eisenreiche Ernährung achten, da der Eisenwert aufgrund des erheblichen Blutverlusts und durch den Verlust der Plazenta abgesunken ist. Außerdem ist eine ausreichende Eisenversorgung der Mutter beim Stillen essenziell, da der Säugling über die Muttermilch mit Eisen versorgt wird.
Zudem kommt oftmals ein Mangel bei Kindern vor, die das Eisen für ein gesundes Wachstum benötigen. Eisenmangel zeigt sich bei jungen Heranwachsenden durch die bekannte Antrieblosigkeit nach dem Schulalltag und eine ständige Blässe im Gesicht.
Ältere Menschen können unbewusst durch bestimmte Medikamente ihre Eisenzufuhr hemmen. Viele Senioren nehmen Medikamente, um ihre Magenschleimhaut zu schützen. Diese mildern das saure Milieu ab, welches das Eisen benötigt, um gut aufgenommen zu werden.
Bei Personen, die sich einseitig ernähren, vegetarisch oder vegan leben oder eine einseitige Diät verfolgen, sowie nach größeren Operationen, bei Tumorerkrankungen oder Entzündungen besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Eisenmangelzustände.
Eisenmangel vorbeugen
Wer grundsätzlich gesund ist, kann einem Eisenmangel durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung vorbeugen. Ist es bereits zu einem Mangel gekommen, so sollte man die Ursache selbstverständlich abklären lassen.
Veganer und Vegetarier können ihre Eisenspeicher durch den Konsum von Pilzen, Vollkornprodukte, Vollkornreis, Hülsenfrüchte und Samen auffüllen.
Da pflanzliche Lebensmittel in der Regel nicht besonders viel Eisen enthalten und zudem nur etwa 5 % des enthaltenen Eisens vom Körper aufgenommen werden kann, ist es für diese Personengruppen wichtig, genau zu wissen, welche Produkte in welchen Mengen und Kombinationen ratsam sind oder – in ärztlicher Absprache – Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen.
Omnivore gemeinhin als Allesesser bekannt ergänzen obigen Speiseplan durch tierische Produkte wie Leber, die besonders eisenhaltig ist, rotes Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Bei einer ausgewogenen Ernährung sollte es einem gesunden Menschen ohne einen erhöhten Bedarf möglich sein, seinen Eisenbedarf relativ leicht auf natürlichem Weg zu decken.
Wer die Do’s und Dont’s kennt, weiß wie sich die Eisenaufnahme fördern lässt, indem man bestimmte Lebensmittel kombiniert oder gewisse Kombinationen vermeidet.
Gerade für Vegetarier und Veganer ist es wichtig, eisenhaltige Lebensmittel mit Vitamin-C-haltigen zu kombinieren, da die Ascorbinsäure die Eisenaufnahme fördert. Wer dann noch den Konsum von Kaffee, Tee, Rotwein und Weißmehlprodukten reduziert, sollte für eine gute Eisenaufnahme gesorgt haben.
Eisen als Nahrungsergänzung supplementieren
Es gibt zahlreiche Eisen Supplements, mit deren Hilfe sich Eisenmangelzustände behandeln lassen. Wer diesen Weg wählt, der kann darauf achten, dass er ein Produkt wählt, dass Vitamin C enthält, da dieses die Eisenaufnahme verbessert. Eisen zu supplementieren, ist nur bei einem Mangel empfehlenswert. In solch einem Fall muss zunächst die Ursache abgeklärt werden. Daher sollte vor der Einnahme unbedingt Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Liegt kein Mangel vor, so ist einer ausgewogenen und gesunden Ernährung immer der Vorzug zu geben. Sie sollte den Körper ausreichend mit allen Nährstoffen versorgen.
- Wie unterscheiden sich pflanzliches und tierisches Eisen?Das in tierischen Lebensmitteln enthaltene Eisen ist das sogenannte Hämeisen. Es wird besonders gut von unserem Körper aufgenommen. Das bedeutet, dass etwa 20 % des konsumierten Eisens aufgenommen wird. Pflanzliche Kost enthält ebenfalls Eisen, allerdings handelt es sich dabei um dreiwertiges Eisen, dass unser Körper zwar aufnehmen , allerdings nicht resorbieren kann. Es wird zu zweiwertigem Eisen umgebaut, ist jedoch kein Hämeisen. Unser Körper kann nur rund 5 % des Eisens aus pflanzlicher Kost resorbieren.
Auch wenn das Hämeisen besser verfügbar ist, so ist es in großen Maßen kritisch zu betrachten. Gemeinsam mit anderen Faktoren können ernsthafte Krankheiten begünstigt werden.
- Müssen Veganer Eisen supplementieren?Es kommt darauf an. Hat ein Veganer keinen erhöhten Bedarf (bestimmte Erkrankungen, Leistungssportler, Schwanger oder Stillende), so kann sich ein Veganer ausschließlich über die Ernährung ausreichend mit Eisen versorgen. Dazu benötigt es genaue Kenntnisse über seine Nahrung und die aufgenommenen Mengen. Es empfiehlt sich, dass Veganer in regelmäßigen Abständen ein Blutbild machen lassen, damit Mangelzuständen rechtzeitig entgegengewirkt werden kann.
Eisenspeicher lassen sich durch Pilze, Vollkornprodukte, Vollkornreis, Hülsenfrüchte und Samen auffüllen. Allerdings enthalten pflanzliche Lebensmittel in der Regel nicht besonders viel Eisen und es kann nur etwa 5 % des enthaltenen Eisens vom Körper aufgenommen werden.
Generell sollten eisenhaltige Lebensmittel mit Vitamin C eingenommen werden, da die Ascorbinsäure die Eisenaufnahme unterstützt. Kaffee, Tee, Rotwein und Weißmehlprodukten können außerdem die Aufnahme verringern. Supplements sollten nur in Absprache eines Arztes zugefügt werden.
- Woran kann man einen möglichen Eisenmangel erkennen?Es gibt zahlreiche, allerdings für sich genommen wenig spezifische, Symptome. Dazu gehören Müdigkeit, Blässe, Schwindel, Kurzatmigkeit bei Belastung und Leistungsabfall. Will man sicher gehen, so sucht man einen Arzt – am Besten einen Internisten – auf, der diese Symptome einordnen und verifizieren kann.
- Gibt es auch eine Eisenüberversorgung und welche Folgen kann sie haben?Eine Eisenüberversorgung ist ebenso negativ zu bewerten wie eine Eisenunterversorgung und gar nicht so selten. Gerade bei Eisen ist es ein schmaler Grat zwischen einer Über- und einer Unterversorgung. Eine Überversorgung mit Eisen steht im Verdacht koronare Herzerkrankungen zu begünstigen. Auch Ateriosklerose und einige Krebserkrankungen sollen beeinflusst werden. Daher solle niemand ohne ärztlichen Rat Eisen supplementieren.
- Ist eine Überversorgung durch Lebensmittel möglich?Das scheint praktisch ausgeschlossen, da der Körper kaum noch Eisen aus der Nahrung resorbiert, wenn die Speicher gefüllt sind. Häufige Bluttransfusionen können zu einem erhöhten Eisenspiegel führen.
- Reichert sich Eisen im Körper an oder wird ein Überschuss über Nieren oder Darm ausgeschieden?Gesunde Menschen können normalerweise über eine ausgewogene Ernährung nicht zu viel Eisen aufnehmen. Es ist allerdings möglich, durch Supplements zu viel Eisen zu substituiern. Das überschüssige Eisen wird nicht über den Urin ausgeschieden. Eisen wird überwiegend über Blutungen oder das Absterben alter Zellen verbraucht. Eine angeborene Eisenstoffwechselerkrankung (Hämochromatose) lässt den Körper viel zu viel Eisen aufnehmen. Bei Betroffenen kann das überschüssige Eisen in Gewebe und Organen angelagert werden, was langfristig zu einer Schädigung führt. Diese treten in der Regel erst im fortgeschrittenen Alter auf.