In der heutigen Zeit werden Ernährungsentscheidungen immer bewusster getroffen. Doch was ist tatsächlich gesund und was lediglich ein neuer Food-Trend?
Tatsächlich ist der Lebenswandel der Deutschen hin zu einer gesünderen Esskultur an Veränderungen auf dem Biermarkt zu verdeutlichen. So lag der Bierkonsum im Vergleich zu Mineralwasser im Jahre 1970 noch deutlich höher. Doch es gab eine erstaunliche Entwicklung: 150 Liter Wasser zu 110 Liter Bier Pro-Kopf Verbrauch. Zeitgleich ist eine Steigerung der Diversität der Biersorten erkennbar. Wenn die Deutschen also Bier trinken, dann ein exklusiv und hochwertig Gebrautes.
Lebensmittel mit den Labels „regional“ und „bio“ gelten unter Verbrauchern als sehr gesund. Laut des deutschen ZukunftsInstituts halten mittlerweile 60 bis 80 Prozent der Deutschen eine Ernährung ohne künstliche Aromen, Gentechnik, Gluten oder Fleisch als gesundheitsfördernd. Auch sogenannte „Free-From-Produkte“ genießen heutzutage ein starkes Vertrauen der Kunden. Diese zieren mittlerweile mehr denn je die Regale in diversen Einkaufsläden. Studien zufolge fordern Verbraucher zunehmend ein Nahrungsangebot ein, bei dem der Aspekt ‚Gesundheit‘ eine tragende Rolle spielt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ungesunde Nahrungsmittel zukünftig reduziert und entsprechend gekennzeichnet werden müssen.
Fertiggerichte, die früher mit Zeitersparnissen und ihrer Leichtigkeit in der Zubereitung punkten konnten, halten den heutigen Anforderungen oftmals nicht mehr stand. Heutzutage heißt es: eine gesunde, ausgewogene und genussvolle Ernährung geht über Simplizität. Auch in der Branche der Lieferdienste zeichnet sich ein solcher Trend ab. So zeigen sich Entwicklungen hin zur Bio-Gemüsebox oder die Rezeptbox, in der alle frischen Zutaten für ein gewünschtes Rezept vorhanden sind.
Beim Thema ‚Gesunde Ernährung‘ wünschen sich viele Verbraucher ein gestärktes staatliches Eingreifen. Laut einer Studie des ZukunftInstituts (2016) fordern 92 Prozent der Deutschen eine verpflichtete Ernährungsbildung in Kindertagesstätten und Grundschulen. Etwa 80 Prozent sind der Meinung, dass ausreichend Informationen rund um das Thema Ernährung vermittelt werden sollten, um einen wirkungsvollen Effekt zu erzielen. Auch fordern 43 Prozent eine Erhöhung der Steuern auf ungesunde Lebensmittel, insbesondere fett- oder zuckerreiche Lebensmittel.
Es wird deutlich, dass eine gesunde Ernährung nicht mehr nur eine bevorzugte Lebensweise ist, sondern immer mehr zu einer geforderten Direktive wird.