Der HIV-Selbsttest, dessen freien Verkauf der deutsche Bundesrat im September 2018 genehmigt hat, ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Umsetzung des 90–90-90 Ziels der Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN). Das Ziel ist es bis 2020, dass 90 % der Infizierten von ihrer Infektion wissen, 90 % der Infizierten sollen Zugang zu Behandlung haben und bei 90 % der Behandelten soll kein Virus mehr im Blut nachweisbar sein.
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HIV-Selbsttest darf frei verkauft werden
Der erste Schritt in diese Richtung ist der Entscheid des Bundesrates einen HIV-Selbsttest frei verkäuflich anzubieten. Das Ziel ist es, dass möglichst jeder, der durch eine Infektion bedroht ist, Klarheit darüber bekommt, ob er positiv oder negativ ist. In Deutschland leben geschätzt knapp 13.000 Personen, die mit einer nicht diagnostizierten Infektion leben und daher den Virus leichtfertig übertragen können.
Geringere Dunkelziffer Dank des HIV-Schnelltests
Die bisherige Praxis, dass ein Test nur beim Arzt, beim Gesundheitsamt oder bei der Aidshilfe durchgeführt werden konnte, war für manche Grund genug, sich nicht testen zu lassen. Eventuell aus Scham oder aus Angst, hat mancher die Weitergabe der Immunschwächekrankheit billigend in Kauf genommen.
Jetzt hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einen Gesetzesänderungsvorschlag in den Bundesrat eingebracht, der, so die Hoffnung des Ministers, mehr Menschen dazu bringen soll sich selbst zu testen und sich so frühzeitig in Therapie zu begeben. Dies sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg die Krankheit auszurotten, da unter der Therapie das Virus nicht mehr übertragbar sei. So kann sich auf lange Sicht die Zahl der Neuinfektionen, die nach Zahlen des Robert Koch Instituts 2016 bei rund 3000 lag, reduzieren.