Bewegung im Homeoffice

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    Die letz­ten zwei Jah­re6) haben unse­ren Arbeits­all­tag und unse­ren Tages­ab­lauf1) stark ver­än­dert. Nicht nur die sozia­len Kon­tak­te, son­dern auch die Bewe­gung kam und kommt im Home­of­fice oft viel zu kurz. Der Weg zum Büro, die Trep­pen, der Gang in die Cafe­te­ria oder in der Mit­tags­pau­se der Weg mit den Kol­le­gen zum Lunch in das Restau­rant um die Ecke ent­fällt. Wem die­se kur­zen Wege nicht rele­vant vor­kom­men, der soll­te ein­mal sei­ne Schritt­zah­len in der Health App oder auf sei­nem Fit­ness­tra­cker aus den Vor­jah­ren mit den aktu­el­len ver­glei­chen. Obwohl seit Beginn der Coro­na Pan­de­mie Spa­zier­gän­ge am Wochen­en­de belieb­ter gewor­den sind, hat sich das Bewe­gungs­ver­hal­ten eini­ger nega­tiv verändert.


    Bewegung im Homeoffice

    Die Folgen vom Mangel an Bewegung im Homeoffice

    Vom Home­of­fice sind natur­ge­mäß vor allem Men­schen betrof­fen, die einer Büro­ar­beit nach­ge­hen. Die Men­schen, deren Arbeits­platz in einem Office ist, lei­den ohne­hin häu­fi­ger an Bewe­gungs­man­gel. Wer die meis­te Zeit am Schreib­tisch sitzt, belas­tet nicht nur sei­nen Rücken durch eine fal­sche Sitz­po­si­ti­on. Selbst wenn man im Office über einen opti­mier­ten Arbeits­platz ver­fügt, so kann es bereits pro­ble­ma­tisch sein, wenn man sei­ne Sitz­po­si­ti­on nicht häu­fi­ger vari­iert. Rücken­schmer­zen könn­ne die Fol­ge sein. Unser Kör­per will gefor­dert und bewegt wer­den, damit er mög­lichst lan­ge ein­wand­frei funktioniert.

    Wäh­rend vie­le im Büro über einen opti­mier­ten Bild­schirm­ar­beits­platz ver­fü­gen, arbei­ten sie daheim unter wesent­lich schlech­te­ren Bedin­gun­gen. Um auch in den eige­nen vier Wän­den fit zu blei­ben und Wir­bel­säu­le sowie die Schul­tern zu ent­las­ten kann es hel­fen sei­ne Sitz­hal­tung regel­mä­ßig zu ändern. Dabei kann ein Sitz­ball bewe­gungs­för­dernd sein. Auch kann man bei­spiels­wei­se Gerä­te wie Bäl­le nut­zen, die man in ein kur­zes aber effek­ti­ves Work­out inte­grie­ren kann.

    Mag es noch als Vor­teil gel­ten, dass man sich den Arbeits­weg spart und dadurch mehr Frei­zeit bleibt, so hat man ihn oft teu­er mit Bewe­gungs­man­gel erkauft. Die Fol­gen von Bewe­gungs­man­gel kön­nen zahl­reich sein. Die offen­sicht­lichs­te ist das Über­ge­wicht. Laut einer Umfra­ge des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) hat bereits ein Groß­teil der Bevöl­ke­rung in den ers­ten Mona­ten nach Beginn der Pan­de­mie signi­fi­kant an Gewicht zuge­nom­men. Laut einer von der TU Mün­chen beauf­trag­ten Befra­gung von mehr als 1000 Per­so­nen gaben etwas mehr als 40 Pro­zent an, wäh­rend der Pan­de­mie zuge­nom­men zu haben. Dies kann wie­der­rum zu Fol­ge­krank­hei­ten wie Blut­hoch­druck und Dia­be­tes füh­ren. Des Wei­te­ren wer­den ohne Bewe­gung Mus­keln abge­baut. Dadurch lei­det nicht nur die Fit­ness, son­dern auch die Ske­lett­mus­ku­la­tur und Orga­ne, wel­che durch Mus­ku­la­tur geschützt wer­den. Mehr zu die­sem The­ma gibt es in dem Bei­trag„Sit­zen ver­kürzt die Lebens­zeit“. Wer also im Home­of­fice arbei­tet, der soll­te beson­ders dar­auf ach­ten, täg­lich oder wenigs­tens mehr­fach pro Woche nach Fei­er­abend sport­li­chen Akti­vi­tä­ten nach­zu­ge­hen. So lässt sich durch regel­mä­ßi­ge sport­li­che Übun­gen die Gefahr von Erkran­kun­gen, Ver­span­nun­gen oder Über­ge­wicht vorbeugen.

    Wie viel Bewegung – nicht nur im Homeoffice – ist pro Tag nötig?

    Die World Health Orga­ni­sa­ti­on (WHO2)) emp­fiehlt für Erwach­se­ne min­des­tens zwei­ein­halb Stun­den Bewe­gung pro Woche, um gesund zu blei­ben. Auch kann man auf die­se Wei­se Beschwer­den vor­beu­gen. Somit kön­nen in bereits 21 Minu­ten Bewe­gung pro Tag die emp­foh­le­ne Men­ge erle­digt wer­den. Ein ande­res Maß kön­nen 10.000 Schrit­te 3) pro Tag sein.

    Bewegung verbessert die Arbeitsleitung und Produktivität

    Stu­di­en bele­gen, dass Bewe­gung die  Pro­duk­ti­vi­tät4) ver­bes­sern kann, indem u.a. die Durch­blu­tung ange­regt wird und dadurch die Sau­er­stoff­ver­sor­gung ver­bes­sert wird. Dazu zählt eine Stei­ge­rung der Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit und der Krea­ti­vi­tät durch Bewe­gung. Ana­log dazu ver­rin­gern sich Stress und Müdig­keits­sym­pto­me. Aus­rei­chend Bewe­gung sorgt sogar für weni­ger Fehl­ta­ge im Büro. Wer sich also regel­mä­ßig eine Bewe­gungs­pau­se gönnt, ist zufrie­de­ner und leistungsfähiger.

    Tipps für mehr Bewegung5) im Homeoffice

    1. Bewegungsroutine aufbauen

    Um lang­fris­tig mehr Bewe­gung in den Home­of­fice All­tag zu inte­grie­ren muss eine fes­te Rou­ti­ne geschaf­fen wer­den. Ter­mi­ne zum Bewe­gen oder zum Sport sol­len, genau­so wie beruf­li­che Ter­mi­ne, ange­se­hen und ein­ge­hal­ten werden.

    2. Realistische Ziele setzen

    Fes­te Zie­le kön­nen hel­fen die Vor­sätz­te auch wirk­lich umzu­set­zen. Ein Fit­ness­tra­cker kann dabei unter­stüt­zen, die getä­tig­ten Schrit­te auf­zu­zeich­nen. Somit bekommt man nicht nur einen Über­blick, son­dern wird gleich­zei­tig auch moti­viert, sich mehr zu bewegen.

    3. Den Tag mit einem Spaziergang beginnen

    Wer im Büro arbei­tet beginnt den Tag mit einem Gang in das Büro. Der Arbeits­weg ist somit die ers­te Bewe­gung am Tag. Auch wer mit dem Auto oder Bus fährt bewegt sich zumin­dest ein wenig. Dies ent­fällt kom­plett bei der Heim­ar­beit. Um nicht direkt vom Früh­stücks­tisch zum Schreib­tisch zu wech­seln, kann eine Run­de um den Block gelau­fen wer­den, um so gut in den Arbeits­tag zu star­ten. Dies lohnt sich nicht nur für das Schrit­te­kon­to, son­dern stei­gert auch die Kon­zen­tra­ti­ons- und Leis­tungs­fä­hig­keit, indem das Gehirn bes­ser mit Sau­er­stoff ver­sorgt wird.

    4. Bewegungspausen einlegen

    Wer tief in sei­ner Arbeit ver­sinkt, ver­gisst schnell Pau­sen ein­zu­le­gen. Ein Wecker kann hel­fen Bewe­gungs­pau­sen ein­zu­le­gen. Auf­ste­hen, stre­cken und ein paar Schrit­te bewe­gen. Für die län­ge­ren Pau­sen bie­tet es sich an Pau­sen­part­ner zu fin­den und zu zweit eine klei­ne Run­de zu dre­hen. Auch beim Arbei­ten kann sich bewegt wer­den. So bie­tet es sich an, ein Tele­fon-Mee­ting beim Gehen durch­zu­füh­ren oder ein Mit­ar­bei­ter­ge­spräch an der fri­schen Luft zu halten.

    5. Online Kurse ausprobieren

    Das Fit­ness­stu­dio wur­de durch zahl­rei­che Online-Kur­se ersetzt. Im Inter­net fin­det sich ein pas­sen­des Ange­bot für jedes Fit­ness­le­vel, um von zu Hau­se aus ange­lei­tet trai­nie­ren zu kön­nen. Zahl­rei­che Ange­bo­te sind sogar kostenlos.

    Auch Kran­ken­kas­sen unter­stüt­zen ihre Mit­glie­der oft­mals mit Bewe­gungs­an­ge­bo­ten, wel­che teil­wei­se kom­plett über­neh­men oder bezu­schusst wer­den. Die Infor­ma­tio­nen dazu gibt es direkt bei der jewei­li­gen Kran­ken­kas­se oder hier. Aber nicht nur Ver­si­che­run­gen wün­schen sich gesun­de Kun­den, son­dern auch Arbeit­ge­ber haben Inter­es­se an gesun­den, leis­tungs­s­ta­ken Mit­ar­bei­tern und bie­ten oft­mals ein Gesund­heits- und Bewe­gungs­pro­gramm an. Auch wenn der­zeit von zuhau­se aus gear­bei­tet wird, muss die­ses nicht ent­fal­len. Am bes­ten direkt nach­fra­gen, wie der Arbeit­ge­ber die Gesund­heit und das Wohl­be­fin­den sei­ner Mit­ar­bei­ter unterstützt!

    6. Den Arbeitstag mit einem Spaziergang beenden

    Genau­so wie mor­gens ent­fällt auch abends der Weg von der Arbeit nach Hau­se. Um nicht wie­der Bewe­gung zu ver­pas­sen, bie­tet es sich auch nach der Arbeit an, einen Abend­spa­zier­gang ein­zu­pla­nen. Die­ser sorgt nicht nur für ein wenig aus­glei­chen­de Bewe­gung,  son­dern been­det auch den Arbeits­tag. Ein Spa­zier­gang kann außer­dem auch für einen bes­se­ren Schlaf sor­gen, da vie­len das Ein­schla­fen schwer­fällt, wenn sie den gan­zen Tag inak­tiv waren.

    Tipps, um ganz neben­bei mehr Bewe­gung in den All­tag zu inte­grie­ren gibt es hier.

    Quellen

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