Hinter dem Autismus steckt eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine Wesensart, als um eine tatsächliche Krankheit. Das bedeutet, dass sich die Gehirne autistischer Menschen, in ihrer Struktur von den Gehirnen nicht autistischer Menschen unterscheiden.
Betroffene Personen haben oftmals große Schwierigkeiten eine normale Beziehung zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Aus diesem Grund vermeiden sie häufig soziale Kontakte und ziehen sich zurück. Des Weiteren fällt es ihnen schwer, sich auszudrücken und verständlich zu machen. Zudem deuten auch sie wiederum die Gefühlsregung ihrer Mitmenschen falsch.
- Autistische Menschen verarbeiten ihre Wahrnehmungen anders als nicht autistische Personen.
- Autisten haben andere Lern- und Denkweisen.
- Autisten haben eine andere Art der sozialen Kommunikation und Interaktion.
- Im Verhalten autistischer Menschen finden sich einige Verhaltensweisen, die für Nicht-Autisten nicht auf Anhieb verständlich sind.
Aber woher kommt diese neurologische Entwicklungsstörung und wie lässt sie sich behandeln? Wie sieht die Prognose für die Betroffenen aus?
Erfahren Sie hier mehr über dieses Thema.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie wird Autismus diagnostiziert?
- 2 Weitere Diagnostikverfahren – Ablauf und möglicher Anwendungszeitpunkt
- 3 Welche Symptome und Anzeichen lassen sich bei Autismus beobachten?
- 4 Welche Autismus Formen gibt es?
- 5 Autismus – eine Behinderung?
- 6 Welche Erkrankungen können zusätzlich auftreten?
- 7 Autismus – wie viele Menschen sind im Durchschnitt betroffen?
- 8 Mögliche Risikofaktoren und Ursachen des Autismus
- 9 Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- 10 Autismus – Verlauf und Prognose
Wie wird Autismus diagnostiziert?
Autismus ist ein Spektrum, das bedeutet, dass Menschen, die von dieser tief greifenden Entwicklungsstörung betroffenen sind, sich teilweise sehr deutlich voneinander unterscheiden.
Grundsätzlich entwickeln sich die Motorik- sowie die Sprachfähigkeiten bis zum 18. Lebensmonat sehr unterschiedlich. Das ist auch der Grund, warum eine Diagnose zu diesem frühen Zeitpunkt häufig sehr schwierig ist. Insbesondere intelligente Kinder können einige ihrer Symptome sehr gut verbergen. Diese erschwerte Diagnosemöglichkeit ist jedoch ziemlich problematisch, denn eine Früherkennung ist von zentraler Bedeutung, um rechtzeitig mit der Förderung des Kindes beginnen zu können.
Die Autismus-Diagnose beim Facharzt
Eine exakte Diagnose ist häufig erschwert, weil die betroffenen Kinder bei den medizinischen Untersuchungen häufig nicht aktiv mitarbeiten.
Anhand neurologischer und bildgebender Untersuchungsverfahren kann der Arzt körperliche Erkrankungen ausschließen. Auch Laboruntersuchungen sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Durch einen Sehtest oder mittels Hörprüfungen kann die Funktionsfähigkeit der Augen sowie der Ohren festgestellt werden.
Durch eine exakte Messung der Gehirnströme kann der Arzt zudem Hirnschäden ausschließen.
Die Diagnose beim Psychiater
Wenn der Facharzt keine physischen Ursachen finden kann, muss meistens ein psychiatrischer Spezialist hinzugezogen werden. Kinder- oder Jugendpsychiater kennen sich mit den Symptomen sowie den unterschiedlichen Erscheinungsformen des Autismus sehr gut aus. Sie haben die notwendige Erfahrung sowie die verschiedenen Diagnostikmethoden, um eine konkrete Aussage treffen zu können.
Wenn bei einem Kleinkind zwischen dem zehnten und dem zwölften Lebensmonat bestimmte Entwicklungsauffälligkeiten zu beobachten sind, wird in der Regel etwa sechs Monate später eine zusätzliche Untersuchung veranlasst: Hier wird dann geprüft, ob die Auffälligkeiten noch immer vorhanden sind.
Es gibt gewisse Anzeichen für Autismus:
- wenn ein kleines Kind zwischen zwölf und achtzehn Monaten kaum Blickkontakt zu seinen Mitmenschen herstellt
- wenn ein Kind nicht reagiert, sobald es beim Namen gerufen wird
- wenn einmal erworbene soziale und sprachliche Fähigkeiten wieder verloren gehen
Bei Kindern, die den 18. Lebensmonat überschritten haben, können folgende Verhaltensweisen und Wesenszüge auf Autismus hindeuten:
- wenn das Kind keine Gegenstände bringt, um diese zu zeigen
- wenn das Kind kaum Mimik zeigt, wenn beispielsweise ein anderer Mensch unter Schmerzen leidet
Weitere Diagnostikverfahren – Ablauf und möglicher Anwendungszeitpunkt
Zum einen gibt es den sogenannten „Autismus-Test“. Hier werden die Symptome und Anzeichen mithilfe von speziellen Fragebögen beurteilt. Bei kleinen Kindern beantworten Eltern stellvertretend die Fragen und schätzen die Symptome des Kindes aus ihrer Sicht ein.
Ausgewertet werden diese Fragebögen von spezialisierten Fachärzten. Als Bewertungsgrundlage dient die „Diagnostische Behandlungsskala für autistische Störungen“ sowie das „Diagnostische Interview für Autismus“. Diese Tests können ab dem zweiten Lebensjahr eingesetzt werden.
Im Fokus dieser Tests stehen vor allem die Symptome, die für das Spektrum Autismus charakteristisch sind. Die Kinder werden über einen bestimmten Zeitraum hinweg genau beobachtet und von ihren Eltern eingeschätzt.
Insbesondere beim frühkindlichen Autismus lässt sich bei 70 Prozent aller Betroffenen auch eine geistige Behinderung diagnostizieren. Liegt ein konkreter Verdacht vor, kann also unter Umständen auch der Intelligenzquotient nähere Hinweise liefern.
Ein leichter Autismus kann sogar gänzlich unbemerkt bleiben und erst im Erwachsenenalter diagnostiziert werden. In den meisten Fällen berichten die betroffenen Menschen hier, dass sie sich schon immer anders als ihre Mitmenschen gefühlt haben.
Welche Symptome und Anzeichen lassen sich bei Autismus beobachten?
Typisch sind insbesondere die folgenden drei Merkmale:
Gestörte soziale Fähigkeiten
1. Gestörte soziale Interaktionen:
Autistischen Menschen fällt es besonders schwer, eine feste Beziehung zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Bereits im Säuglingsalter fallen autistische Kinder durch ihr charakteristisches Verhalten auf.
Aufmerksame Mütter und Väter können bereits ziemlich früh feststellen, ob sich das eigene Kind möglicherweise anders verhält als andere Gleichaltrige.
Ein charakteristisches Merkmal autistischer Kinder ist, dass sie keine enge elterliche Bindung aufbauen. Des Weiteren reagieren sie auch nicht auf verschiedene Reize aus ihrer Umgebung.
2. Blickkontakt vermeiden:
In der Regel suchen Babys immer den Blickkontakt mit der eigenen Mutter sowie ihre körperliche Nähe. Bei autistischen Kindern ist das hingegen anders: Sie vermeiden sogar aktiv den Blickkontakt. Auch das Lächeln ihres Gegenübers erwidern sie nicht. Daher werden autistische Kinder von ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen oft als starr und teilnahmslos empfunden.
Auch später können betroffene Kinder schwer Freundschaften mit Gleichaltrigen knüpfen. Am liebsten spielen autistische Kinder alleine. Ihre Mitmenschen nehmen sie nur dann wahr, wenn sie zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse beitragen sollen und können.
3. Fehlende Empathie:
Die Gefühle anderer Menschen sind für Autisten nicht nachvollziehbar. Sie können sich also nicht in andere Mitmenschen hineinversetzen. Auch über ihre eigenen Gefühle können Autisten nicht sprechen oder diese zum Ausdruck bringen. In einigen Fällen können von dieser Störung betroffene Kinder beim Spielen scheinbar ohne Grund anfangen zu kichern oder einen Lachanfall bekommen.
Weitere Auffälligkeiten im Verhalten von Autisten:
- keine wechselseitigen Beziehungen durch Mimik, Blickkontakt oder Körpersprache
- keine Beziehungen zu Gleichaltrigen
- kein Verständnis für die Gefühle anderer Menschen
- Die Gefühle der Mitmenschen werden von autistischen Menschen nicht erwidert. Auch die eigenen Reaktionen passen sich der Stimmungslage nicht an.
- Spontane Empfindungen wie zum Beispiel Interesse oder Freude an diversen Tätigkeiten sind bei Autisten nicht zu beobachten.
Beeinträchtigte Kommunikation und Sprache
Sprachfähigkeiten und Kommunikation:
Die Sprache autistischer Menschen ist oftmals ebenfalls gestört. Kinder, die von einem frühkindlichen Autismus betroffen sind, können in der Regel gar keine normale Sprache erlernen. Wenn sie sich doch sprachlich ausdrücken, so wiederholen sie oft nur die gleichen Sätze. Zudem fehlt die Sprachmelodie, wodurch ein roboterähnlicher Eindruck entsteht.
Bei Menschen mit dem Asperger-Syndrom sind die Sprachfähigkeiten hingegen sehr gut ausgebaut: Dennoch wirkt auch hier die Sprache seltsamerweise monoton.
Symptome bezüglich der Sprachfähigkeiten:
- Betroffene hinken in ihrer persönlichen Sprachentwicklung hinterher.
- Autistische Kinder versuchen, sich nicht über ihre eigene Mimik und Gestik auszudrücken.
- Autisten sind nicht in der Lage eine Unterhaltung mit anderen Menschen zu beginnen oder aufrechtzuerhalten.
- Das Sprachvokabular ist sehr einseitig und begrenzt. In den meisten Fällen werden Fragestellungen von Mitmenschen oder Sätze nur nachgesprochen.
Auffälliges, stereotypes Verhalten
Verhaltensmuster und Interessen von autistischen Personen:
Autistische Menschen wiederholen häufig ihre eigenen Verhaltensweisen. Das bedeutet, dass sie ihre Gewohnheiten und festen Rituale beharrlich pflegen. Zudem können sich die Betroffenen von ihren Lieblingsdingen nicht wirklich trennen und nehmen diese überall hin mit.
Auf deutliche Veränderungen reagieren sie häufig mit Schreianfällen und großer Angst.
Des Weiteren bündelt sich oft das ganze Interesse von Autisten auf bestimmte Details, die sie voll und ganz einnehmen: So haben autistische Menschen oft ganz eigene Begabungen, die sie sehr erfolgreich ausüben. In diesem Zusammenhang wird von Inselbegabungen gesprochen.
Zu diesem Symptom-Komplex werden folgende Anzeichen gezählt:
- Betroffene Menschen haben oft ungewöhnliche Interessen oder widmen sich speziellen und ausgewählten Details.
- Sie können und wollen bestimmte Gewohnheiten und Rituale nicht aufgeben.
- Ihre Verhaltensmuster sind häufig monoton und stereotyp.
- An einem Spielzeug suchen sich autistische Kinder ganz bestimmte Details aus: Diesen wird dann die ganze Aufmerksamkeit gewidmet. Nur in sehr seltenen Fällen wird der ganze Gegenstand in das Spiel miteinbezogen.
- Die Spiele autistischer Kinder sind eher stereotyp. Zudem ahmen die Betroffenen auch kein Spielverhalten anderer Kinder nach.
Welche Autismus Formen gibt es?
Zum Spektrum-Autismus gehören verschiedene Erscheinungsformen:
Frühkindlicher Autismus
Ist von Autismus die Rede, so ist in den meisten Fällen damit der frühkindliche Autismus gemeint. Diese Form der Entwicklungsstörung äußerst sich schon sehr früh, nämlich bereits im Säuglingsalter. Ein charakteristisches Symptom ist die ausgeprägte Kontaktscheu des Babys.
Meistens kann um den 18. Lebensmonat des Kindes herum eine konkrete Diagnose gestellt werden.
Kinder, die vom frühkindlichen Autismus betroffen sind, äußern die klassischen Autismus-Symptome. Hierzu gehören:
- mangelnde Sozialkompetenz
- unentwickelte Sprachfähigkeiten
- Kommunikationsprobleme
- stereotype Verhaltensmuster
Das Asperger-Syndrom
Diese Form zeigt sich in den meisten Fällen erst nach dem dritten Lebensjahr des Kindes. Auch hier zeigen die Kinder einige Anzeichen des frühkindlichen Autismus wie beispielsweise:
- gestörte soziale Kompetenzen
- ein besonders ausgeprägtes Interesse für eine bestimmte Sache oder ein Detail
- stereotype Verhaltensweisen.
Ein weiteres charakteristisches Symptom für Kinder mit einem Asperger-Syndrom ist die eindeutige motorische Ungeschicklichkeit sowie eine gewisse „Tollpatschigkeit“. Viele der Betroffenen, die unter diesem Syndrom leiden, verfügen jedoch über eine normal ausgeprägte Intelligenz. Durch unterstützende Verhaltenstherapien können sie lernen, mit ihrem „Anderssein“ im Alltag gut zurechtzukommen und ein möglichst selbstständiges Leben zu führen.
Das Savant-Syndrom
Betroffene dieses Syndroms haben bestimmte Begabungen, sogenannte Inselbegabungen. Einige von ihnen können ausgezeichnet rechnen. Andere wiederum besitzen ein fotografisches Gedächtnis. Wieder andere können Fremdsprachen in Rekordzeit erlernen.
Diesen besonderen Begabungen widmen sich die Betroffenen mit sehr großer Ausdauer. Dafür haben sie jedoch kaum andere Interessen.
Es gibt durchschnittlich intelligente sowie überdurchschnittliche intelligente Menschen mit dem Savant-Syndrom.
Atypischer Autismus – was ist das?
Diese Form wird auch als psychogener Autismus oder als frühkindlicher Autismus mit atypischer Symptomatik bezeichnet.
Betroffene Kinder erkranken erst nach Vollendung des dritten Lebensjahres daran und weisen auch nicht alle Anzeichen des frühkindlichen Autismus auf.
Autismus – eine Behinderung?
Es handelt sich hierbei nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um eine angeborene neurologische Störung. Diese Neuro-Diversität sieht bei jedem Menschen anders aus. Der Großteil der autistischen Menschen leidet unter geistigen Behinderungen.
Eine Behinderung liegt vor allem auch dann vor, wenn die sozialen Anpassungsschwierigkeiten besonders ausgeprägt sind: Das schließt auch die Integrationsfähigkeit in Kindergarten, Schule, häusliches Umfeld oder den Arbeitsmarkt ein.
Welche Erkrankungen können zusätzlich auftreten?
- ADHS: Die Aufmerksamkeitsstörung kann zusätzlich zum Autismus auftreten.
- Belastungsstörungen
- Psychosen
- Depressionen
- Phobien und ausgeprägte Angstzustände
- Zwangsstörungen
- Schlafstörungen
- Essstörungen
- Epilepsie
- Gesichtsblindheit: Damit sind vor allem Schwierigkeiten gemeint, die Gesichter anderer Menschen zu erkennen. Autisten nehmen die Gesichter anderer häufig wie einen Gegenstand wahr.
Aktuelle Forschungsstudien konnten in diesem Zusammenhang aufzeigen, dass autistische Menschen das äußere Erscheinungsbild von Mitmenschen und ihre Gesichter in einem Teil des Hirns verarbeiten, das eigentlich für die Objektwahrnehmung zuständig ist.
Insbesondere dann, wenn die autistische Entwicklungsstörung längere Zeit unerkannt und unbehandelt bleibt, können sich unterschiedliche zusätzliche Störungen bemerkbar machen.
Allein schon aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnose von zentraler Bedeutung!
Autismus – wie viele Menschen sind im Durchschnitt betroffen?
Eine exakte Zahl der Betroffenen lässt sich nicht genau erfassen. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge betrifft diese neurologische Entwicklungsstörung rund ein Prozent der Bevölkerung. Jungen scheinen davon etwa drei bis viermal häufiger betroffen zu sein als Mädchen. Autismus tritt auf der ganzen Welt und in allen sozialen Schichten auf.
Mögliche Risikofaktoren und Ursachen des Autismus
Grundsätzlich werden vor allem drei wesentliche Faktoren unterschieden, die bei der Entwicklung dieser Störung eine Rolle spielen können:
- Genetische Ursachen: Experten vermuten, dass Autismus insbesondere durch Erbgutveränderungen bedingt ist. Bestimmte Studien mit Geschwistern oder Zwillingen unterstützen diese Theorie. Demnach haben Kinder mit autistischen Geschwistern ein deutlich höheres Risiko.
- Entwicklung des Gehirns: Bis heute konnten keine typischen Veränderungen der Gehirnstrukturen bei autistischen Menschen festgestellt werden. Allerdings zeigten sich in bestimmten Hirnarealen gewisse Auffälligkeiten: Diese sind vor allem für die kommunikativen sowie für die sozialen Fähigkeiten verantwortlich. Bislang nehmen Experten an, dass die Entwicklung des Gehirns bei autistischen Kindern schon im Mutterleib gestört ist.
- Beeinträchtigte Gehirnchemie: Betroffene haben in vielen Fällen einen höheren Dopamin- und Serotonin-Spiegel im Blut.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Diese neurologische Entwicklungsstörung ist bis zum heutigen Tage nicht heilbar. Die Anzeichen und Symptome bleiben das ganze Leben lang bestehen. Meistens nehmen sie jedoch mit fortschreitendem Lebensalter ab.
Das primäre Ziel der Autismus-Behandlung ist, die kommunikativen sowie die sozialen Fähigkeiten des Kindes zu verbessern. Auch die Eltern sollen durch die Therapie im Umgang mit ihrem Kind unterstützt werden.
Die besten Resultate zeigt die Behandlung dann, wenn sie möglichst frühzeitig begonnen und über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt wird.
Jeder Mensch ist individuell und einzigartig. Aus diesem Grund muss auch die Therapie immer auf den Einzelfall neu abgestimmt werden. Es geht vor allem um ein ganzheitliches Konzept, um die vorhandenen kindlichen Fähigkeiten zu unterstützen und weiter auszubauen.
Das Umfeld des autistischen Kindes muss weitgehend in die Behandlung miteinbezogen werden.
Das wesentliche Ziel der Behandlung ist die gezielte Förderung folgender Fähigkeiten:
- Förderung der sozialen Kompetenz
- Kontaktbereitschaft des Kindes
- Empathie
- kommunikative Fähigkeiten
- Sprachverständnis und die Sprachfähigkeit
- Verständnis von Mimik und Gestik anderer Mitmenschen
- Verhalten im Alltag
Von besonders großer Bedeutung sind verhaltenstherapeutische Behandlungen.
Autismus – Verlauf und Prognose
Heilbar ist Autismus leider nicht, aber gut behandelbar!
Der exakte Verlauf hängt beispielsweise von der Autismus-Form ab. Etwa 75 Prozent aller autistischen Menschen sind auf Hilfe von ihrer Umwelt angewiesen. Die meisten Kinder und Jugendlichen, die von Autismus betroffen sind, wachsen heutzutage in ihren eigenen Familien auf. Sie werden intensiv betreut und erhalten gezielte Therapie- und Förderungsmaßnahmen.
Menschen, mit einem leichten Autismus, können aber auch gut alleine zurechtkommen. Hier ist es möglich, den betroffenen Kindern bereits frühzeitig ein gewisses Maß an Kommunikationsfähigkeit sowie an sozialer Kompetenz anzutrainieren. Grundvoraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Betroffenen über eine bestimmte Intelligenz verfügen.